Die US-Börsenaufsicht unterwirft die Vorstände von Unternehmen einer stärkeren Kontrolle durch die Aktionäre. In einer umfassenden Reform verpflichtet die Behörde das Spitzenmanagement dazu, den Anteilseignern mehr Auskunft über seine Bezahlung und seine Qualifikationen zu geben.
Wie vom US-Kongress gefordert erhalten die Investoren künftig auch eine beratende Stimme bei der Bezahlung der Führungskräfte von mehr als 500 Unternehmen, die in der Finanzkrise staatliche Hilfen erhalten haben. Die am Mittwoch verabschiedeten Regeln sollen 2010 in Kraft treten und Missstände wie schlecht kontrollierte Unternehmensführungen und übermäßige Boni beheben, die als eine Ursache der Finanzkrise gelten.
Die Reform stärkt auch den Einfluss der Anteilseigner auf die Zusammensetzung des Vorstands. Brokerhäuser dürfen künftig nicht mehr automatisch im Namen der Aktionäre abstimmen, deren Anteile sie verwalten, sondern müssen explizit dazu beauftragt werden. Damit dürfte es für Investoren einfacher werden, umstrittene Manager zu kippen. Sie klagen seit langem darüber, dass Börsenmakler Vorstandsentscheidungen unkritisch unterstützen und den Ausschlag zugunsten umstrittener Führungskräfte geben.