US-Unternehmen parken einen immer größeren Teil ihrer Gewinne in ausländischen Steuerparadiesen. Das "Wall Street Journal" berichtete unter Berufung auf eine eigene Analyse 60 großer US-Firmen, diese hätten im vergangenen Jahr insgesamt 166 Mrd. Dollar (126,8 Mrd. Euro) im Ausland deponiert. Damit hätten sie dem US-Fiskus mehr als 40 Prozent ihrer jährlichen Gewinne vorenthalten. Jedes der für die Analyse ausgewählten Unternehmen habe im Jahr 2011 mindestens 5 Mrd. Dollar ins Ausland ausgelagert.
Die Unternehmenspraxis ist auf US-Steuergesetze zurückzuführen, die es erlauben, die von ausländischen Tochterfirmen gemachten Gewinne nicht zu versteuern. Voraussetzung ist, dass das Geld nicht in die USA zurückgebracht wird. Die Steuer-Vermeidungspraktiken von US-Firmen wie Google, Amazon und Starbucks hatten in den vergangenen Monaten in europäischen Ländern für Proteste gesorgt.