Die Konjunktur in den USA hat sich nach Einschätzung der Notenbank Federal Reserve (Fed) verbessert. Die Wirtschaftsaktivität habe sich im März und Anfang April in den meisten Landesteilen verstärkt, hieß es in dem am Mittwoch vorgelegten Konjunkturbericht der Fed zur Lage der US-Wirtschaft.
Die wirtschaftliche Aktivität habe sich zuletzt in fast allen Notenbankdistrikten "etwas" verbessert, heißt es wörtlich im Konjunkturbericht (Beige Book) der US-Notenbank. Lediglich in dem Bezirk St. Louis habe die Wirtschaftsaktivität abgenommen.
Die insgesamt verbesserte Lage spiegelt sich auch in den Umsätzen der Einzelhändler wider. Diese wuchsen im März um 1,6 Prozent im Vergleich zum Februar. Das ist das deutlichste Plus seit November. Der Einzelhandelsumsatz gilt als wichtiger Indikator für die Konjunkturentwicklung in den USA, da deren Wirtschaftsleistung zu mehr als zwei Dritteln vom privaten Konsum abhängt.
Der Arbeitsmarkt sei immer noch schwach, wenngleich einige Firmen Zeitarbeiter einstellten, teilte die Fed mit. Der Lohndruck sei minimal.
Die Wirtschaftskrise in den USA hatte 2009 insgesamt 4,2 Millionen Arbeitsplätze vernichtet. Im März stieg allerdings die Zahl der Beschäftigten so stark wie seit drei Jahren nicht mehr. Insgesamt 162.000 neue Stellen wurden geschaffen und die Wirtschaftsberaterin von US-Präsident Obama, Christina Romer, hatte von einem "wichtigen Anfang" gesprochen.
Der Leitzins in den USA liegt derzeit bei 0 bis 0,25 Prozent und damit so niedrig wie noch nie. Äußerungen einiger hochrangiger Notenbanker in den USA hatten zuletzt vermehrt Unsicherheit an den Finanzmärkten über den weiteren Zinskurs der Fed aufkommen lassen. Ein Mitglied des Offenmarktausschusses (FOMC), der über den Leitzins entscheidet, steht seit Monaten in offener Opposition zum Niedrigzinskurs Bernankes. Die US-Börsen bauten ihre Gewinne nach Veröffentlichung des "Beige Book" aus.