Die US-Wirtschaft hat im vierten Quartal 2009 so kräftig zugelegt wie seit sechs Jahren nicht mehr. Das Bruttoinlandsprodukt der größten Volkswirtschaft der Welt wuchs nach ersten Schätzungen mit einer hochgerechneten Jahresrate von 5,7 Prozent, wie das US-Handelsministerium am Freitag mitteilte. Es ist das stärkste Wachstum seit Sommer 2003. Das Quartal ist bereits das zweite positive in Folge.
Es signalisiert nach Meinung der Fachleute, dass die US-Wirtschaft sich schneller von der schweren Wirtschafts- und Finanzkrise berappelt als erwartet. Die Wirtschaft ist demnach im vierten Quartal mehr als doppelt so stark gewachsen wie in den drei Vormonaten. Ende September 2009 lag das Wachstum nach revidierten Angaben bei 2,2 Prozent.
Das Handelsministerium erklärt die positive Entwicklung mit gestiegenen Exporten und mehr Kauflust der Amerikaner. Außerdem hätten private Firmen ihren Lagerabbau verringert. Während der dramatischen Wirtschaftskrise hatten US-Unternehmen ihre Vorräte stark schrumpfen lassen. Inzwischen sind die Puffer so gering, dass wegen der wachsenden Nachfrage wieder mehr produziert werden muss.
Das Vertrauen der Verbraucher in die US-Wirtschaft war vergangenen Monat um gut 2 Prozent gestiegen. Analysten erklärten, dass die Amerikaner wieder deutlich zuversichtlicher auf den Arbeitsmarkt blickten und daher bereit seien, mehr Geld auszugeben, was wiederum der Wirtschaft zugutekomme.
US-Präsident Obama hofft, dass sich die Erholung der Wirtschaft auch auf dem Arbeitsmarkt niederschlägt. Die US- Arbeitslosenquote liegt bei zehn Prozent. Experten befürchten, dass die Quote auch zum Ende dieses Jahres weiter bei über neun Prozent liegt. Für amerikanische Verhältnisse ist das ein extrem hoher Wert.