voestalpine greift auf Staatsgarantie zu

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Der Stahlkonzern hat eine Staatsgarantie für Kredite über 300 Mio. Euro beantragt.

"Die Konditionen sind mit den langen Laufzeiten von bis zu 5 Jahren attraktiv", sagte Unternehmenssprecher Peter Schiefer. Auf dem herkömmlichen Weg über die Hausbanken sei es immer noch schwierig, langfristige Finanzierungen zu bekommen. Der Kredit diene als Vorsorge und soll die Liquidität des Konzerns sichern. Akquisition stehe keine an.

Auch eine Kapitalerhöhung sei derzeit kein Thema. Eine solche Eigenkapitalmaßnahme wäre durchaus auf dem Markt unterzubringen, doch die voestalpine habe "keinen akuten Finanzbedarf".

Die genauen Konditionen für die Staatshaftung, die der Linzer Stahlproduzent nun bei der Oesterreichischen Kontrollbank (OeKB) angeleiert hat, seien derzeit noch in Schwebe. Über den Antrag wird voraussichtlich in wenigen Wochen entschieden. Im Prinzip gilt für derlei Darlehen der Marktzinssatz, hinzu kommt aber ein Haftungsentgelt, dessen Höhe sich nach der Bonität des Unternehmens richtet. Die Finanzierung erfolgt über die Hausbanken (bei der voestalpine sind das etwa die Bank Austria, die RLB OÖ und die Oberbank) - die Haftung übernimmt der Bund.

Mit ihrem Antrag bei der Kontrollbank macht sich die voestalpine das neue Unternehmensliquiditätsstärkungsgesetz (ULSG) zunutze. Der Staat bietet Garantien für Unternehmenskredite bis maximal 300 Mio. Euro je Fall. Insgesamt ist der staatliche Garantierahmen dem Gesetz zufolge derzeit mit einem Haftungsrahmen von insgesamt 10 Mrd. Euro festgelegt.

Bei einer Haftungsübernahme von angenommenen durchschnittlich 50 Prozent wäre ein von den Banken zu vergebendes Kreditvolumen von 20 Mrd. Euro möglich. Im September hat auch der börsenotierte Feuerfestkonzern RHI bereits Interesse an einer Staatshaftung bekundet.

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