Anstieg der Wohnadressen in Südserbien

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Der Süden Serbiens, dicht an der Grenze zum Kosovo, erfreut sich als Wohnadresse wachsender Beliebtheit. Die Behörden bringen das mit der erwarteten Aufhebung der Visapflicht durch die EU in Verbindung. Die von der EU-Kommission empfohlene Visa-Liberalisierung soll nämlich nicht für Besitzer eines serbischen Passes mit einer Wohnadresse im Kosovo gelten.

Das serbische Innenministerium will die Adressen in Südserbien nun genauer unter die Lupe nehmen. "Wir sind der EU-Kommission gegenüber verpflichtet, zu prüfen, ob die Passanträge und die darin angegebenen Wohnadressen wirklich oder nur fiktiv sind", sagte Innenminister Ivica Dacic gegenüber Journalisten. Serbien erkennt die im Vorjahr verkündete Unabhängigkeit des Kosovo nicht an und gibt somit auch die neuen biometrischen Pässe an Kosovo-Bürger aus. Für den Kosovo wird es aber keine Visafreiheit in der EU geben.

In den drei südserbischen Gemeinden an der Grenze zum Kosovo leben rund 100.000 Angehörige der albanischen Volksgruppe. Medien hatten zuvor spekuliert, dass sich auch Kosovo-Serben vermehrt entscheiden dürften, eine zweite Wohnadresse in Serbien anzumelden, um in den Genuss des visafreien Reisens zu kommen. Die EU-Kommission hatte die Visa-Liberalisierung für Mazedonien, Serbien und Montenegro empfohlen. Sie soll erwartungsgemäß Anfang 2010 in Kraft treten.

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