Briten lassen bei Zinsen alles beim Alten

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Nach dem Patt bei der britischen Unterhauswahl hält die Notenbank ihr Pulver weiter trocken: Wie die Bank von England am Montag nach der Sitzung des geldpolitischen Ausschusses in London mitteilte, belässt sie den Leitzins auf dem Rekordtief von 0,5 %.

Nach dem Aufkauf von Staatsanleihen im Volumen von 200 Mrd. Pfund (230 Mrd. Euro) sieht die Notenbank zudem vorerst keinen Bedarf, weitere Papiere zur Stabilisierung der Wirtschaft zu erwerben. Die Notenbank verzichtete auf eine begleitende Erklärung zum Zinsbeschluss.

Großbritannien hat die schwerste Rezession seit Jahrzehnten hinter sich gelassen. Allerdings fiel das Wachstum in den ersten drei Monaten dieses Jahres mit 0,2 % niedriger als erwartet aus. Zum Jahresende 2009 hatte die Wirtschaftsleistung noch um 0,4 % zugelegt. Die zähe wirtschaftliche Erholung wird begleitet von einer Schuldenkrise, deren Bekämpfung die größte Herausforderung für die künftige Regierung werden dürfte.

Die Gespräche von Konservativen und Liberal-Demokraten finden unter hohem Erwartungsdruck der Finanzmärkte statt, die auf klare Signale für den Abbau des hohen Defizits hoffen. Da keine der Parteien die absolute Mehrheit erreicht hatte, stand Premierminister Gordon Brown von der geschlagenen Labour-Partei nach der ungeschriebenen britischen Verfassung das Recht zu, als Erster die Regierungsbildung zu versuchen.

Er überließ jedoch den Konservativen, die unter ihrem Vorsitzenden David Cameron stärkste Kraft geworden waren, den ersten Zugriff. Sollten diese Gespräche scheitern will Brown mit den Liberalen über die Regierungsbildung verhandeln.

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