D: Großer Aderlass in der Autoindustrie befürchtet

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A.T. Kearney geht von einem Rückgang um 110.000 bis schlimmstenfalls 250.000 Jobs bis 2013 aus. Für den bevorstehenden Winter rechnen Experten in Deutschland zwar insgesamt mit zunehmenden Arbeitslosenzahlen, trotz der Krise jedoch nicht mit Massenkündigungen. Der deutsche Wirtschaftsminister Rainer Brüderle äußerte die Erwartung, die schlimmsten Wirkungen der Krise würden in 2-3 Jahren überwunden sein.

Betroffen sind die Autohersteller ebenso wie Zulieferer, Handel sowie Service und Werkstätten. Für die deutsche Wirtschaft in ihrer Gesamtheit rechnen die Unternehmensberater bis 2013 mit einem Verlust von 930.000 bis 1,25 Mio. Arbeitsplätzen.

Deutsche-Bank-Chefvolkswirt Norbert Walter nannte in der "Bild"-Zeitung die Lage auf dem Arbeitsmarkt "deutlich besser als erwartet". Man könne sicher nicht von Entwarnung sprechen. Er rechne aber nicht mit Massenkündigungen in den Wintermonaten. Die letzten 3 Monate zeigten, dass sich die Finanzkrise nicht so massiv ausgewirkt habe wie erwartet. Daher sei die Prognose von durchschnittlich 4,5 Mio. Arbeitslosen für 2010 zu pessimistisch. "Es werden mindestens 200.000 bis 300.000 weniger sein", sagte Walter voraus.

Besonders angespannt bleibe die Lage jedoch in den Bereichen Auto, Zulieferer und Teilen des Maschinenbaus. Dort sei angesichts der schlechten Auftragslage mit einer nennenswerten Zahl von Pleiten und einem deutlichen Belegschaftsabbau zu rechnen.

Der IG-Metall-Vorsitzende Berthold Huber lobte im Berliner "Tagesspiegel" die Arbeitgeber wegen ihres bisher weitgehenden Verzichts auf Massenkündigungen. "Sie haben offenbar aus der Krise 1993-95 gelernt", sagte Huber. "Aber es ist klar: Wenn es zu Massenentlassungen kommt, sieht alles ganz anders aus. Wir werden uns dann zu wehren wissen." Huber kündigte zugleich eine Tarifrunde an, in der Beschäftigungssicherung vor Einkommenserhöhung stehe.

Brüderle sagte laut "Bild"-Zeitung: "Wir sind noch im tiefen Tal, aber es geht langsam bergauf." Der FDP-Politiker fügte hinzu: "Jetzt müssen wir Gas geben und so schnell wie möglich für Steuersenkungen sorgen." Er sei zuversichtlich, "dass wir in zwei bis drei Jahren aus dem Gröbsten raus sind". Allerdings sei zu befürchten, dass die Zahl der Arbeitslosen im Lauf des Winters noch ansteigen werde.

Über die Zukunft des Opel-Konzerns äußerte sich der Bundeswirtschaftsminister verhalten zuversichtlich. "Opel baut hervorragende Autos", sagte Brüderle. Weltweit würden aber viel zu viele Autos gebaut, für die es keinen Markt gebe. "Opel muss die Chance bekommen, in einem fairen Wettbewerb mitzumachen. Das ist keine Garantie für die Zukunft, aber eine echte Chance", erklärte der Minister.

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