Energieprojekte: Russland macht Druck auf Bulgarien

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Russland hat von Bulgarien eine möglichst schnelle Antwort über die Zukunft von gemeinsamen Energieprojekten gefordert. Das ging aus einem Treffen des russischen Regierungschefs Wladimir Putin mit seinem bulgarischen Amtskollegen, Bojko Borissow, hervor.

Beide sprachen in Danzig nach der Gedenkfeier zum Kriegsbeginn, wie bulgarische Medien berichteten. Sollte Bulgarien entscheiden, ein Projekt zu kündigen, würde Russland es auf einem anderen Weg verwirklichen, sagte Putin den Berichten zufolge.

Hintergrund ist eine Überprüfung aller Energieprojekte mit Russland durch die neue bürgerliche Regierung in Sofia. Dazu gehört das Kernkraftprojekt Belene an der Donau, an dem sich auch der deutsche Energiekonzern RWE beteiligen soll.

Bei den anderen Projekten handelt es sich um Bulgariens Beteiligung an der "South-Stream"-Pipeline sowie an einer Leitung für russisches Erdgas von der bulgarischen Hafenstadt Burgas am Schwarzen Meer bis Alexandroupolis in Griechenland. Das letztere Projekt wurde von der bulgarischen Tourismusbranche energisch abgelehnt.

Bei der Entscheidung über die Energieprojekte gebe es "keinen Platz für Emotionen", sagte die neue bulgarische Außenministerin Rumjana Schelewa im Staatsrundfunk. Dennoch müssten die "guten politischen Beziehungen" zu Russland weiter fortgesetzt werden, bekräftigte Schelewa. Wirtschaftsminister Trajtscho Trajkow hatte bereits eine Entscheidung über das Atomkraftwerk Belene bis Ende September angekündigt.

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