Euro-Finanzminister wollen Juncker als Vorsitzenden

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Die Finanzminister der EU-Länder, die den Euro eingeführt haben, wollen am 18. Jänner den luxemburgischen Premier Jean-Claude Juncker (55) als ihren Vorsitzenden für weitere zweieinhalb Jahre bestätigen. Das berichteten EU-Diplomaten der Deutschen Presse-Agentur (dpa) am 13. Jänner in Brüssel.

Die Euro-Minister hatten bereits im Dezember signalisiert, dass sie Juncker, der auch Schatzminister seines Landes ist, weiterhin an ihrer Spitze behalten wollen. Danach sagte aber der italienische Regierungschef Silvio Berlusconi beim EU-Gipfel Mitte Dezember, sein Finanzminister Giulio Tremonti sei ebenfalls Kandidat für den Vorsitz der sogenannten Euro-Gruppe. Eine offizielle Tremonti-Kandidatur gebe es aber nicht, hieß es in Brüssel. Deutschland, Frankreich und Spanien als wichtige Länder des Euro-Gebiets stünden eindeutig hinter Juncker.

Euro-Gruppe wird aufgewertet

Das Votum ist nötig wegen des neuen, am 1. Dezember in Kraft getretenen EU-Reformvertrags von Lissabon. Der neue Grundlagenvertrag wertet die Euro-Gruppe auf. Juncker amtiert seit 2005 als Vorsitzender der Ressortchefs der 16 Länder mit der Euro-Währung.

Die Finanzminister wollen auch über die Nachfolge des Vize-Präsidenten der Europäischen Zentralbank, Lucas Papademos, sprechen. Ob es eine Entscheidung gibt, sei noch offen, berichteten Diplomaten. Der Grieche wird im Mai nach acht Jahren regulär ausscheiden. Es gibt drei Nachfolgekandidaten: Peter Praet (Belgien), Yves Mersch (Luxemburg) und Vitor Constancio (Portugal). Sie wollen am Donnerstag in Brüssel Europarlamentariern hinter verschlossenen Türen Rede und Antwort stehen. Mersch gilt dem Vernehmen nach als Favorit.

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