Herbstprognose: EU erwartet schnellere Erholung 2010

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Brüssel sagt in ihrer Herbstprognose für 2010 eine etwas schnellere Wirtschaftserholung voraus als bisher erwartet. Für die Eurozone werden +0,7 %, für Österreich +1,1 % BIP erwartet.

Österreichs Wirtschaft wird demnach 2010 um 1,1 % und im Jahr darauf um 1,5 % wachsen. Für die Eurozone geht Brüssel nun für 2010 von einem realen Plus von 0,7 und für 2011 ebenfalls von 1,5 % aus. Budgetdefizite und Staatsverschuldung werden gemäß den Zahlen deutlich ausgeweitet werden.

Im Frühjahr war sowohl für Österreichs Bruttoinlandsprodukt 2010 als auch für die Eurozone noch ein leichter Rückgang von 0,1 % erwartet worden. Für das zu Ende gehende Jahr bekräftigt die EU-Herbstprognose für die Eurozone unverändert ein Minus von 4,0 %, für Österreich wird es 2009 demnach "nur" zu einer Schrumpfung von 3,7 % kommen.

Gegenüber den Erwartungen im vergangenen Mai ist die Vorhersage für die Alpenrepublik etwas verbessert, im Frühjahr hatte die EU-Kommission noch minus 4,0 % erwartet.

Arbeitslosigkeit steigt - Budgetdefizite und Schulden klettern

Die Arbeitslosenrate der Eurozone dürfte nach der EU-Prognose 2010 und 2011 auf 10,7 bzw. 10,9 % klettern. Für 2009 wird von einer Rate von 9,5 % ausgegangen. Für Österreich prognostiziert die Kommission für nächstes Jahr eine Arbeitslosenrate von 6,0 %. 2011 soll sie wieder auf 5,7 % sinken. Der für 2009 (nach EU-Berechnung) erwartete Wert liegt bei 5,5 %.

Die Kommission geht sowohl für 2010 als auch für das Folgejahr von einer geringen Inflation aus - in der Eurozone von 1,1 (1,5) %, in Österreich von 1,3 bzw. 1,6 %.

Der für Wirtschafts- und Währungsfragen zuständige EU-Kommissar Joaquin Almunia führte die Verbesserung der Wirtschaftsaussichten auf die Stimulierungsmaßnahmen der Regierungen und Zentralbanken zurück: Diese hätten nicht nur "ein systemisches Abschmelzen verhindert, sondern auch die Wirtschaft zum Wiederanspringen gebracht", erklärte er.

Dies führt freilich zu einer deutlich höheren Verschuldung: Für Österreich wird für nächstes Jahr ein Maastricht-Defizit von 5,5 % erwartet, für 2011 von "nur" 5,3 %. Für die Eurozone sagt die EU-Kommission ein Defizit von 6,9 (2010) und 6,5 (2011) voraus.

Damit liegt die Eurozone weit über der im Stabilitätspakt vorgeschriebenen 3-%-Grenze. Die Gesamtverschuldung als Prozentsatz des BIP wird demnach 2010 in Österreich auf 73,9 % steigen (2009 69,1 % erwartet). In der Eurozone werden 84 % erwartet (2009 voraussichtlich 78,2 %).

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