Der im Zwangsausgleich befindliche insolvente slowenische Mischkonzern Istrabenz hat Verbindlichkeiten in der Höhe von 435 Mio. Euro gegenüber 44 Gläubigern - der größte ist die BAWAG mit 82,6 Mio. Euro, stellte das zuständige Gericht in der slowenischen Hafenstadt Koper fest.
Dahinter folgt die lokale Kärntner-Sparkassentochter mit 56 Mio. Euro. Von den ursprünglichen Forderungssumme wurden 66 Mio. Euro angefochten, berichtete die slowenische Nachrichtenagentur STA. Zu den größten Gläubigern gehören auch weitere österreichische Banken: Das Gericht hat auch Forderungen der Volksbank (36 Mio. Euro), der Bank-Austria-Tochter UniCredit Slovenija (28,7 Mio. Euro) und der Hypo Alpe-Adria Bank (21 Mio. Euro) anerkannt.
Das Schicksal des Zwangsausgleichs liegt damit in den Händen jener ausländischen Gläubigerbanken, die bereits den Konkurs des Unternehmens gefordert haben, berichtet die Tageszeitung "Dnevnik" am Mittwoch. Auf vier Gläubigerbanken - die BAWAG, Volksbank und Sparkasse sowie die slowenische Societe-Generale-Tochter SKB - entfallen 41 Prozent der Forderungen. Sie werden den Ausgang des Verfahrens wesentlich mitentscheiden können, denn der Zwangsausgleich muss von mindestens 60 Prozent der Gläubiger unterstützt werden.
Insolvenz seit Ende März
Istrabenz ist seit Ende März insolvent. Nach monatelangen erfolglosen Gesprächen mit Gläubigerbanken über einen außergerichtlichen Ausgleichsverfahren hat das Unternehmen Ende Juni einen Antrag auf Zwangsausgleich gestellt, um den Konkurs abzuwenden.
Im ersten Halbjahr 2009 hat der Konzern einen Verlust von 62,2 Mio. Euro erlitten, im vergleich dazu waren in den ersten sechs Monaten 2008 noch ein Nettogewinn von 5,2 Mio. Euro erwirtschaftet worden. Istrabenz war ursprünglich vor allem im Tankstellengeschäft tätig, weitete aber im ist es auch im Tourismus-, Investment-, IT- und Nahrungsmittelbereich tätig.