Island erhält Fragebogen für EU-Mitgliedschaft

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Island bereitet sich auf seine mögliche EU-Mitgliedschaft vor. EU-Erweiterungskommissar Olli Rehn wird am 8.9. in Reykjavik dem isländischen Finanzminister Steingrimur Sigfusson und Außenminister Össur Skarphedinsson formell den Fragebogen mit den Anforderungen überreichen.

Auf Anfrage der APA hieß es im Büro von Rehn am 4.9., man habe keine speziellen Bedenken zum Ausdruck gebracht. Auf einen möglichen Zeitrahmen für die Dauer der Verhandlungen angesprochen, wurde auf das Beispiel Österreich, Schweden und Finnland verwiesen, die 1995 gemeinsam beigetreten sind.

Die Verhandlungen begannen damals im Februar 1993, der betritt erfolgte mit Jänner 1995, also knapp zwei Jahre später. Befragt, ob damit bei einem möglichen Verhandlungsbeginn 2010 Island schon 2012 EU-Mitglied sein könnte, wurde erklärt, dass man über konkrete Termine keine Auskunft gebe.

Antrag auf EU-Mitgliedschaft

Island hatte am 23. Juli dieses Jahres formell den Antrag des Landes auf Mitgliedschaft in der Europäischen Union an den schwedischen EU-Ratsvorsitz in Stockholm formell überreicht. Vier Tage danach erteilten die EU-Außenminister der Kommission den Auftrag, ein Gutachten über den isländischen Beitrittswunsch vorzulegen.

Die isländische Internet-Plattform ruv.is berichtet, dass sich die isländischen Beamten bereits mit der Beantwortung des Fragebogens der Kommission beschäftigen. Sollte der Fragebogen ähnlich umfangreich sein wie jener von Montenegro im Juli mit 368 Seiten und 2.178 Fragen über verschiedene Aspekte sein, warte eine Menge Arbeit. Die isländische Regierung will jedenfalls ihre Antworten noch vor Jahresende abschließen, sodass die Verhandlungen Anfang 2010 aufgenommen werden können.

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