Der Chef des Münchner Ifo-Instituts, Hans- Werner Sinn, rechnet nicht mit einem drastischen Anstieg der Arbeitslosigkeit im kommenden Jahr.
"Auf dem deutschen Arbeitsmarkt passiert ein kleines Wunder. Während in den meisten anderen Ländern Katastrophenstimmung herrscht, trotzt unser Arbeitsmarkt der Krise", sagte Sinn der "Bild"-Zeitung. Statt der 4,5 bis 5 Mio. Arbeitslosen, die vielfach noch im Frühjahr für 2010 erwartet wurden, prognostiziert der Ökonom nun noch 3,6 Mio. Menschen ohne Job.
"Damit hätten wir in der seit dem Krieg bei weitem schlimmsten Krise der Weltwirtschaft 1,3 Mio. Arbeitslose weniger als noch 2005, dem Höhepunkt der letzten Flaute", so Sinn.
Das "Wunder" am deutschen Arbeitsmarkt werde vom Staat mit massiven Lohnzuschüssen erkauft. Das Hartz-IV-System gewähre weit über 1 Mio. Lohnzuschüsse, und das Kurzarbeiter-Geld sei ebenfalls ein Lohnzuschuss.