Kupferkonzern Aurubis rechnet mit stabilen Erträgen

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Nach dem Einbruch bei ihren Hauptabnehmern aus der Elektroindustrie hofft Europas größte Kupferhütte Aurubis (vormals Norddeutsche Affinerie) wieder auf bessere Zeiten. Die anziehende Nachfrage werde die Gewinne im gerade angelaufenen Geschäftsjahr 2009/2010 leicht steigen lassen, sagte Vorstandschef Bernd Drouven in Hamburg. Das Rekordniveau der Jahre vor der Wirtschaftskrise bleibe aber unerreichbar.

Obwohl viele Experten die konjunkturellen Aussichten inzwischen optimistischer bewerten, blieb der Aurubis-Chef in seiner Prognose vorsichtig: "Aus heutiger Sicht gehen wir von einer sich stabilisierenden und verbesserten Ertragslage aus."

Die Elektroindustrie geht nach Angaben ihres Branchenverbandes ZVEI für 2010 von einem leichten Produktionsanstieg aus, nachdem die Fertigung zuletzt um 22 Prozent gesunken war. Dagegen hielt sich der Bestellrückgang aus der Energiewirtschaft, die Kabel vor allem für die Stromversorgung braucht, laut Aurubis in Grenzen.

Von der rasanten Talfahrt der Autohersteller blieb der Kupferkonzern zuletzt ebenfalls weitgehend verschont, da diese Industrie nur einen geringen Teil des Geschäfts der früheren Norddeutschen Affinerie ausmacht. Auch die starke Nachfrage aus China, die das schwache Interesse aus den westlichen Industrieländern teilweise ausglich, kam dem Konzern zugute.

Überschuss brach um 78 Prozent ein

Dennoch musste Aurubis im abgelaufenen Geschäftsjahr 2008/09 (per Ende September) beim Gewinn kräftig Federn lassen. Die Aktionäre - darunter als größter Anteilseigner mit einer Sperrminorität von 25,3 Prozent der Stahlkonzern Salzgitter - sollen deshalb eine auf 65 Cent je Aktie (Vorjahr: 1,60 Euro) gekappte Dividende erhalten. Der Überschuss brach um 78 Prozent auf 53 Mio. Euro ein, lag damit aber noch immer über den Markterwartungen. Analysten hatten im Schnitt lediglich mit einem halb so hohen Gewinn gerechnet.

Das Ergebnis vor Steuern verringerte sich um 79 Prozent auf 73 Mio. Euro. Darin enthalten waren positive Bewertungseffekte in Höhe von 42 Mio. Euro. Zu Beginn des Geschäftsjahres hatten massive Abschreibungen auf Kupfervorräte den Konzern noch tief in die Verlustzone gerissen. Der Umsatz sank nun um ein Fünftel auf 6,7 Mrd. Euro.

Als Grund für den Gewinnrückgang nannte Aurubis die schwache Nachfrage nach Kupferprodukten, niedrige Schmelzlöhne sowie unbefriedigende Preise für Schwefelsäure, die als Nebenprodukt in der Kathodenproduktion anfällt. Hauptabnehmer von Schwefelsäure sind die Düngemittel- und Chemieindustrie sowie die Kupferminen. Wichtige Einnahmequelle sind die Schmelzlöhne, die die Kupferhütten von den Minen für die Verarbeitung von Konzentrat erhalten.

Mit seinen Plänen für Zukäufe kam Drouven unterdessen nicht voran. Aurubis sei zwar weiter bereit dafür, es fehle aber an Gelegenheiten, betonte der Konzernchef. Drouven nannte wiederholt Asien und Südamerika als Regionen für eine Expansion.

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