Ostdeutschland: Altersbezüge gehen massiv zurück

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Die Altersbezüge in Ostdeutschland werden nach Berechnungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung für künftige Senioren massiv sinken. Für einen Großteil der Arbeitnehmer, die ab Ende des nächsten Jahrzehnts in den Ruhestand gingen, werde die gesetzliche Rente unter der Grundsicherung von 600 Euro liegen. Hauptgründe seien die anhaltend hohe Arbeitslosigkeit in den neuen Bundesländern und die Absenkung des Rentenniveaus. In Westdeutschland dagegen können Männer mit relativ stabilen Zahlungen, Frauen sogar mit einem leichten Plus rechnen

Im Rahmen eines von der Deutschen Rentenversicherung geförderten Forschungsprojekts untersuchte das DIW, wie sich die Reformen und die Entwicklung am Arbeitsmarkt auf die Altersbezüge auswirken. Westdeutsche Männer können demnach mit einer relativ stabilen Rentenhöhe rechnen: Die jüngste Gruppe der Geburtsjahre 1967 bis 1971 erreicht mit 1.090 Euro immer noch gut 90 % des Betrags der ältesten Vergleichsgruppe (1937 bis 1941).

Für westdeutsche Frauen sagen die Experten sogar auf niedrigem Niveau langfristige Verbesserungen voraus. Bekommen Frauen der älteren Jahrgänge derzeit im Schnitt 449 Euro, erhalten die jüngeren Jahrgänge vermutlich fast 600 Euro.

"Die Entwicklung in Ostdeutschland ist dagegen zum Teil dramatisch", sagte Studienleiter Viktor Steiner. Demnach bekommen die älteren ostdeutschen Jahrgänge heute im Schnitt noch 900 bis 1.000 Euro überwiesen. Für die jüngeren Jahrgänge (1962-1971) werden die Altersbezüge dagegen bei rund 600 Euro liegen. Unterteilt nach Geschlecht bedeutet dies: Bei Männern sinkt der Zahlbetrag von 886 auf 594 Euro, bei Frauen von 646 auf 466 Euro - und damit deutlich unter das Niveau der Grundsicherung von 600 Euro.

Als Grund nannte Steiner, dass die Arbeitslosigkeit in Ostdeutschland seit Beginn der 90er Jahre deutlich höher liegt als in Westdeutschland. Zudem gebe es dort mehr Beschäftigte in schlechter bezahlter Teilzeit und Minijobs. Unterschiede zeigten sich auch bei den Bildungsabschlüssen.

In Gesamtdeutschland wird es der Studie zufolge vor allem für geringer Qualifizierte mit häufigen Erwerbsunterbrechungen schwieriger, das Pensionsniveau zu halten. Laut DIW verstärkt der in die Rentenformel eingeführte demografische Faktor den Rückgang zusätzlich.

Die Linksfraktion monierte, die Altersarmut von morgen sei direkte Folge der Rentenpolitik von heute. Daher müsse die Politik rasch gegensteuern.

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