Es wäre "unfair", wenn Länder wie Polen viel Geld in Asien oder Afrika auf den Tisch legen müssten, meint Polens Finanzminister Jan Rostowski.
Eine Unterstützung der Entwicklungsländer gilt als entscheidende Voraussetzung für ein internationales Klimaschutzabkommen. Rostowski: "Unserer Meinung nach ist es vollkommen inakzeptabel, dass arme Länder in Europa den reichen Ländern in Europa helfen sollen, arme Staaten anderswo auf der Welt zu unterstützen."
Polen werde ein kollektives Hilfsangebot der EU an die Entwicklungsländer deshalb nur unterstützen, wenn die reichen EU-Staaten den Löwenanteil zahlten: "Es hängt vom Finanzierungsmechanismus ab."
Zwar ist innerhalb der EU weitgehend unstrittig, dass große Volkswirtschaften wie Deutschland mehr Geld für den Klimaschutz in Entwicklungsländern beitragen müssen als die ehemaligen Ostblock-Staaten.
Die deutsche Regierung und die meisten anderen EU-Staaten sind jedoch der Meinung, dass bei der Festlegung eines Verteilungsschlüssels neben der Wirtschaftsleistung auch das Verursacherprinzip berücksichtigt werden muss - Länder mit einem hohen Treibhausgas-Ausstoß sollten also mehr zahlen als andere. Dies stellt für Polen ein Problem dar, weil das Land über zahlreiche alte Kohlekraftwerke verfügt und deshalb vergleichsweise viel klimaschädliches Kohlendioxid in die Luft pustet.