Rumänien droht Verschiebung der Euro-Einführung

Teilen

IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn hat beim Besuch in Bukarest Rumänien gewarnt, dass die für 2015 angepeilte Euro-Einführung wegen der Wirtschaftskrise verfehlt werden könnte. "Die EU-Staaten müssen die Gemeinschaftswährung nicht rasch einführen, allerdings muss der Euro eingeführt werden."

Der IWF-Chef verwies dabei auf Polen, das sein Beitrittsdatum zur Eurozone erst kürzlich ebenfalls verschoben hat. Obwohl die rumänische Wirtschaft sich zu erholen beginnt, und Rumänien heuer ein Wirtschaftswachstum verzeichnen könnte, bedeutet dies laut Strauss-Kahn aber nicht die Überwindung der Krise.

Er wies auf besondere Schwierigkeiten im Fiskalbereich hin und betonte, dass die Krise erst dann überwunden sein wird, wenn die Arbeitslosenrate wieder zu sinken beginnt. Sie dürfte derzeit aber "für mehrere Monate weiter steigen". Weil die Kosten der Krise sich in einer hohen staatlichen Verschuldung niederschlagen, will der IWF darauf beharren, diese künftig zu begrenzen, so der IWF-Chef.

Staatspräsident Traian Basescu erhofft sich hingegen eine "langfristige Zusammenarbeit" mit dem IWF: "Es wird sich höchstwahrscheinlich um ein Standby-Abkommen oder einen flexiblen Kredit handeln", so Basescu.

2009 hatte der IWF Rumänien zur Abdeckung des Budgetdefizits ein Darlehen in Höhe von 12,95 Mrd. Euro gewährt, das durch weitere Mittel der EU und Weltbank auf knapp 20 Mrd. Euro aufgestockt wurde. Bisher erhielt das Land 9,3 Mrd. Euro vom IWF und 2,5 Mrd. Euro von der EU ausbezahlt. Laut Finanzminister Sebastian Vladescu wird der nächste Besuch einer IWF-Delegation in Rumänien am 26. April erfolgen.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.