Tschechien erzielte 2008 Rekord bei Waffenexporten

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Tschechien hat 2008 einen neuen Rekord im Export von Waffen und militärischem Material erzielt. Militärisches Gerät im Wert von 190 Millionen Euro wurde ausgeführt, wie es in einem Teilbericht des Prager Industrie- und Handelsministeriums heißt, aus dem die tschechische Tageszeitung "Mlada fronta Dnes" zitierte.

Das sind um 16 Mio. Euro mehr als im Vorjahr und um 102 Mio. Euro mehr als im Jahr 2006. Die tschechischen Waffenexporte waren damit 2008 sogar höher als jene im Jahr 1991, als die damalige Tschechoslowakei noch als Waffenexport-Macht galt. Zu den Artikeln, die 2008 ausgeführt wurden, zählten beispielsweise 30.000 Revolver, 1.724 Gewehre, 3.356 Maschinen-Pistolen und sechs Hubschrauber. Tschechische Hersteller führen auch immer mehr Software und Messtechnik für militärische Geräte aus. Gefragt sind auch tschechische Störsender und LKWs des Typs "Tatra".

Hauptabnehmer der tschechischen Waffenexporte war 2008 Indien, das ein Fünftel des exportierten militärischen Geräts erhielt. Ein weiterer wichtiger Empfänger war Georgien mit 7,6 Prozent der Lieferungen. Exportiert wurde das Material auch in Länder wie Äthiopien, Algerien, Kolumbien, Venezuela und Jemen, die von Amnesty International als problematisch eingestuft werden, weil in diesen Staaten Fälle grober Menschenrechtsverletzungen registriert wurden.

Auch in Zukunft hoffen die tschechischen Waffenproduzenten auf "gute Zeiten". Einen lukrativen Auftrag haben beispielsweise die militärischen Betriebe Novy Jicin und Sternberk (beides Nordmähren) erhalten, die sich an der Herstellung der Panzerwagen Pandur für die österreichische Firma Steyr beteiligen werden. Dabei geht es um jene 107 Fahrzeuge, die das tschechische Verteidigungsministerium bei Steyr bestellt hat.

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