Rainer Wimmer ist erster Vorsitzender der neuen Produktionsgewerkschaft PRO-GE. Der Oberösterreicher hatte schon zuletzt die Metaller geschäftsführend geleitet. Beim Fusionskongress der "PRO-GE" verfehlte er die 100 % nur knapp; er erhielt 99,13 % der Delegiertenstimmen. Das ist noch etwas mehr als seine beiden Vorgänger bei den Metallern erreichten; Erich Foglar und Rudolf Nürnberger (bei dessen letztem Antreten) kamen jeweils auf mehr als 98 %.
Geboren wurde Wimmer am 10. August 1955 in Hallstatt. Nach einer Lehre als Elektriker begann er im Salzbergbau als Bergmann. In der Gewerkschaft fing er 28-jährig als Betriebsratsvorsitzender des Salzbergbaus Salzkammergut so richtig an. Bereits ein Jahr später wurde er zum Zentralbetriebsratsvorsitzenden der Salinen Austria. 2004 übernahm er die Spitze der Gewerkschaft Agrar-Nahrung-Genuss und führte diese 2006 in die Metallergewerkschaft über.
Als Foglar Anfang Dezember 2008 als ÖGB-Präsident designiert wurde, übergab er die Geschäfte bei den Metallern an seinen Stellvertreter Wimmer. Um dann tatsächlich PRO-GE-Chef zu werden, musste dieser allerdings noch eine hohe Hürde überwinden. Erst in einer Kampfabstimmung setzte er sich in der Fraktion der sozialdemokratischen Gewerkschafter diesen April gegen den Wunschkandidaten des legendären Metaller-Chefs Rudolf Nürnberger, Manfred Anderle, durch.
Wimmer, der als leutselig gilt, ist auch in der Kommunal- und der Bundespolitik über Jahrzehnte aktiv gewesen. 1988 wurde er zum Bürgermeister der Salzkammergut-Gemeinde Hallstatt gewählt und behielt dieses Amt auch über eine Periode. Später wurde er in Gmunden zum Bezirksvorsitzenden der SPÖ gekürt. Ab 1993 saß Wimmer auch 15 Jahre lang im Nationalrat. Trotz eines guten Vorzugsstimmenresultats mit gut 5.000 Nennungen verpasste er 2008 aber den Wiedereinzug.
Wimmer ist verheiratet mit Ehefrau Gisela, hat drei erwachsene Kinder, zwei Töchter und einen Sohn, und gilt als begeisterter Familienmensch. Als seine Hobbys gibt er Radfahren, Wandern und Fischen an.
