Nach den 100 Mio. Euro, die der Bund im Rahmen des zweiten Konjunkturpakets für Wärmedämmung zur Verfügung stellte, empfiehlt das Wifo in einer Studie, die Mittel für den Wohnbaubereich bis 2020 auf 300 Mio. jährlich zu erhöhen.
Für den Finanzminister sei das ein gutes Geschäft, denn immerhin fließe das Geld doppelt und dreifach ins öffentliche Budget zurück, betont auch WKÖ-Präsident Leitl. Nach Vorstellung der Wirtschaftskammer sollen die 300 Mio. Euro zur Hälfte vom Bund kommen, der Rest soll über die Wiedereinführung des Zweckbindung bei der Wohnbauförderung lukriert werden.
"Die Wohnbauförderung macht in Österreich an die 3 Mrd. Euro aus", so Wifo-Energieexperte Stefan Schleicher. Jene Mittel, die nun, so Leitl, "missbräuchlich" verwendet werden, sollen in die Förderung der thermischen Sanierung fließen.
Zwei Fünftel aller Gebäude sollen bis 2035 saniert werden
In den kommenden 25 Jahren sollen alle Nachkriegsbauten - 40 % des österreichischen Gebäudebestands - thermisch saniert werden, so Schleicher. Die energetische Situation dieser Häuser sei "besonders schlecht". Um dieses Ziel zu erreichen, muss die Sanierungsrate im Wohngebäudebereich bis 2020 von derzeit rund 1 auf 3 % jährlich angehoben werden, bis 2025 dann auf 5 %, so das Wifo.
Leitl geht es vor allem um die wirtschaftlichen Folgewirkungen wie die Stimulierung der Bauwirtschaft und die damit verbundenen Beschäftigungseffekte. Um das vom Wifo prognostizierte Wirtschaftswachstum von 1 auf 2 % zu steigern, brauche es ab sofort entsprechende Maßnahmen. Nur so könne der drohende Anstieg der Arbeitslosigkeit vor allem bei jungen Menschen hintangestellt werden.