WTO will Welthandels-Runde 2010 abschließen

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Die seit 2001 laufenden Verhandlungen über eine weitere Öffnung der Weltmärkte sollen 2010 abgeschlossen werden. Das hat WTO-Generaldirektor Pascal Lamy zum Abschluss eines dreitägigen WTO-Ministertreffens in Genf bekräftigt. Lamy kündigte für die ersten drei Monate 2010 eine Bestandsaufnahme über die Doha-Runde an.

"Derzeit bleibt das Gesamtpaket aber auf dem Tisch", erklärte Lamy. Nach der Bestandsaufnahme werde man sehen, ob der Abschluss bis zum Jahresende zu schaffen sein werde. Niemand der 153 WTO-Staaten habe bisher eine Aufgabe der Handelsrunde verlangt, die die Märkte für Industrie- und Entwicklungsländer wechselseitig weiter öffnen soll.

Die dreitägige Ministersitzung war keine Verhandlung über die noch strittigen Fragen der Doha-Runde. Vielmehr ging es um eine Anpassung der WTO an die veränderten Umstände der weltweiten Wirtschaftsentwicklung und der Erstarkung der Schwellenländer.

Lamy sagte, trotz aller Kritik habe es in der Doha-Runde immer dann Fortschritte gegeben, wenn Minister sich wirklich engagiert hätten. "Dies ist auch jetzt geschehen, wenn es auch noch nicht öffentlich ist", sagte der WTO-Generaldirektor.

Die Minister hatten in den vergangenen Jahren immer wieder versucht, über feste Fristen zu einem Abschluss zu kommen, was stets misslang. "Kein WTO-Mitglied möchte wieder von vorne anfangen", sagte Lamy. Deswegen liege zunächst einmal ein Text auf dem Tisch, der das bisher Erreichte zusammenfasse.

Insgesamt geht es darum, den Entwicklungsländern einen besseren Marktzugang für ihre Agrarprodukte auf die Märkte der Industrieländer zu gewähren. Umgekehrt verlangen die Industrieländer die Öffnung der Märkte für ihre Güter sowie für Dienstleistungen wie Bank- oder Versicherungsgeschäfte.

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