Expertin klärt auf

Beziehungstipps: Streiten muss gelernt sein

Teilen

Viele Streitereien können einen reizen und dazu führen, Kleinigkeiten bereits als Anlass für den nächsten Konflikt zu sehen. Wie Sie richtig mit Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin streiten, erfahren Sie hier.

Paarberaterin und diplomierte Psychologin, Lisa Fischbacher, führt viele eskalierende Dispute auf ein angelerntes Streitmuster zurück. Vorwürfe, Anschuldigungen und Wut lassen die Streitkultur schnell in eine Abwärtsspirale geraten. Man sollte Aussagen wie "Du bist so faul", "Du denkst nie mit", "Du bist so unverlässlich", tunlichst vermeiden, da eine abwehrende, gekränkte Reaktion hier vorprogrammiert ist.

Stattdessen sollte man seine Gefühlslage erklären und begründen. "Ich bin sauer, weil ich denke, dass du nicht wirklich für mich da bist", sind neutralere Formulierungen, die eine sachlichere Diskussion zulassen. Sich selbst dabei ertappen, wie man wieder in alte Streitmuster hineingerät, kann ein wichtiger Schritt in der Etablierung einer angenehmen Streitkultur sein. Man kann auch ein Codewort, eine Glocke oder ähnliches als Zeichen einführen, womit einem der Partner oder die Partnerin mitteilen kann, dass gerade eine Grenze überschritten wurde. 

Starke Emotionen können zu Übertreibungen führen

Des Weiteren ist es auch wichtig, die starken Emotionen, welche bei einem Streit involviert sein können, zu berücksichtigen. Nicht alles, was das Gegenüber sagt, ist auch wirklich so gemeint, sondern eher der Situation und dem Temperament geschuldet. Man sollte daher nicht alles persönlich nehmen. 

Außerdem kann es von Vorteil sein, eine Art Belohnungssystem einzuführen, mit dem sich die Person, die einen Streit deeskaliert oder geschlichtet hat, Bonuspunkte ergattern kann. Diese könnten dann für ein Abendessen, eine angenehme Massage oder auch alltägliche Dinge, wie einmal Geschirrspüler ausräumen, sein. 

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.