Der 2 000 Jahre alte Antikythera-Mechanismus, der erste analoge Computer, war ein handbetriebenes Bronzegerät aus dem antiken Griechenland mit komplexen Zahnrädern.
Es wurde verwendet, um die Positionen der Planeten und Ereignisse wie Mond- und Sonnenfinsternisse vorherzusagen. Die Maschine wurde sogar zur Festlegung der Daten der Olympischen Spiele verwendet.
Nur ein Drittel der wissenschaftlichen Rechenmaschine hatte überlebt, als sie 1901 in einem Schiffswrack vor einer griechischen Insel entdeckt wurde. Seitdem versucht die wissenschaftliche Gemeinschaft zu verstehen, wie sie funktioniert und wie sie ausgesehen haben könnte.
Mithilfe von 3D-Computermodellen und einer altgriechischen mathematischen Methode hat ein Forscherteam des University College London (UCL) das Design des Geräts vollständig rekonstruiert und Antworten auf die Frage gefunden, wie das hochentwickelte Gerät astronomische Phänomene so genau vorhersagen konnte. Die Ergebnisse des Teams, zu denen auch Bilder gehören, die zeigen, wie das Gerät aussah und wie es konstruiert war, wurden in der Zeitschrift "Scientific Reports" veröffentlicht.
"Unsere Arbeit zeigt, dass der Antikythera-Mechanismus ein wunderschönes Konzept ist, das durch hervorragende Technik in ein geniales Gerät umgesetzt wurde. Sie stellt alle unsere Vorurteile über die technischen Fähigkeiten der alten Griechen in Frage."
Die UCL-Wissenschaftler planen nun, eine Nachbildung in Originalgröße zu erstellen.
Um einen tatsächlichen Computer im herkömlichen Sinne handelt es sich bei dem Gerät aber nicht. Der älteste Computer der Neuzeit ist das Mailüfterl aus dem Jahr 1958. Ausgestellt ist das historische Stück dauerhaft im Technischen Museum in Wien.