Urlauber*innen am Roten Meer sollten eine Stelle am Meeresboden lieber meiden: Forscher*innen haben nahe der Küste Ägyptens eine Stelle entdeckt, die für Lebewesen tödliche Bedingungen aufweist.
Die Wissenschaftler*innen stießen auf den mysteriösen Ort, als sie mit einem ferngesteuerten Unterwasserfahrzeug den Boden des nördlichen Gebiets des Roten Meeres erkundeten. In einer Tiefe von rund 1,7 Kilometern und etwa zwei Kilometer vor der Ägyptischen Küste stießen die Forscher*innen auf ein sogenanntes „Totbecken“, wobei der Name hier durchaus Programm ist.
Hochkonzentrierte Salzbecken
Das Becken hat eine Fläche von etwa 10.000 Quadratmetern, sauerstofffrei und mit hochkonzentrierter Salzlösung gefüllt. Tiere, die sich in diese Sole verirren, werden betäubt oder sogar sofort getötet. Neben dem großen Pool wurden noch drei weitere kleinere, die jeweils um die zehn Quadratmeter messen, gefunden. Die Forschenden vermuten, dass die Solebecken aus sich auflösenden Mineralientaschen hervorgegangen sind, die sich vor rund 23 Millionen Jahren im Roten Meer abgelagert haben.
Die Salzbecken sind der Wissenschaft keine Neuheit, wurden sie doch bereits im Roten Meer sowie im Mittelmeer und im Golf von Mexiko entdeckt. Allerdings befanden sich diese Exemplare deutlich weiter draußen auf dem Meer.
Ins Tiefsee-Ökosystem eingegliedert
Das Tiefseeleben nutzt die tödlichen Pools derweil zum Jagen: Raubfische, Garnelen und Aale lauern am Rand der Sole und schlagen zu, sobald unglückliche Meeresbewohner in versehentlich in die Lösung schwimmen.