Dank der Initiative 'Faire Wiesn' soll das Oktoberfest bis 2035 komplett Bio werden. Der Wiesn-Chef tobt und ortet Klientelpolitik.
Die Forderung nach einer kompletten Bio-Wiesn sorgt derzeit in Bayern für Aufregung. Demnach sollen bis 2035 100 Prozent der angebotenen Produkte Bio, aus der Region oder Fair-Trade sein. "Das ganze Angebot, Fleisch, Kartoffelsalat, Popcorn, Brezn, Schokolade, Kassspatzn – einfach alles, soll Bio-Siegel haben", so Helmut Schmidt, der Sprecher der Initiative.
Bei den Maßnahmen für eine "grüne Wiesn" soll es Beschränkungen bei Kaffee, Bananen und Schokolade geben. Unternehmer, die keine fairen Arbeitsbedingungen garantieren, sollen ausgeschlossen werden. Die 2. Bürgermeisterin von München, Katrin Habenschaden, ist eine FürsprecherIn der Initiative. Sie spricht von der "Wiesn als Leuchtturmprojekt für eine Ernährungswende"
Der Wiesn-Chef Clemens Baumgärtner findet die Ansagen wenig überraschend zum Vergessen. "Zwangsvorschriften und eine Ernährungs-Planwirtschaft wird es mit mir nicht geben. Auch keine Luxus-Wiesn für die oberen Zehntausend der Grünen-Wähler", so der Wiesn-Chef gegenüber der BILD.
"Eine BIO-Wiesn ist für sehr viele Menschen nicht bezahlbar. Die Preise würden derart steigen, dass ein Volksfest nicht mehr möglich wäre," poltert Baumgärtner weiter. Für ihn soll die Wiesn bleiben, wie sie ist. " Es gebe ja bereits Bio-Lebensmittel-Angebote in den Festzelten und an den Ständen," so Baumgärnter weiter.
Ob sich die Initiative durchsetzt bleibt abzuwarten.