Chinesische Geräte unter Spionage-Verdacht

Smarthome-Geräte: So gefährlich sind sie wirklich

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Längst ist schon bekannt, dass unsere permanent verwendeten Handys Kameras und Mikrofone besitzen und auch mit dem Internet verbunden sind. Jetzt kommt aber neuer Verdacht auf. Denn selbst Kühlschränke und Glühbirnen sollen potenzielle Zielscheiben für Hacker-Angriffe sein.

Gerade Smart-Home Ausstattungen laufen Gefahr, immer öfter auch ins Web zu funken. Schließlich sind die Geräte mehr oder weniger mit "Augen" und "Ohren" ausgestattet, um uns den Alltag zu erleichtern. -Die Lichter gehen automatisch an, wenn man heim kommt, die Waschmaschine gibt auf dem Smartphone Bescheid, dass die Wäsche fertig ist.

Die Gefahr dabei: Jedes Gerät, das online ist, kann von Hackern angegriffen werden und somit Daten preisgeben.

Wie riskant ist ein Smart-Home? BILD klärt auf.

Grundsätzlich gilt: Je namenloser die Hersteller sind, desto mehr Gefahr ist gegeben.

„Hundertprozentige Sicherheit gibt es nicht“, sagt Dirk General-Kuchel, Chefredakteur von COMPUTER BILD. „In der Vergangenheit gab es immer wieder Fälle, in denen zum Beispiel Cyberkriminelle in Überwachungskameras eindringen konnten. Es gibt sogar Suchmaschinen, mit denen man ganz gezielt solche unsicheren Geräte aufspüren kann. Im Extremfall könnte also ein Krimineller oder ein Spanner die Bilder meiner Kamera sehen.“

Kommt das oft vor? General-Kuchel: „Nein, aber es passiert. Hersteller achten verstärkt auf die Sicherheit. Doch je namenloser ein Hersteller ist, umso vorsichtiger sollte ich sein.“

Dazu kommt noch die Tatsache, dass das eigene Smartphone-Netz lediglich so stark ist, wie das schwächste Glied.

Schlaue Geräte sind in der Lage, ihre aufgenommenen Daten an die Server der Hersteller zu senden. Dort können Kommandos an Sprachassistenten verarbeitet und Videos der Überwachungskamera gespeichert werden.

General-Kuchel: „Ich muss mir auch immer die Frage stellen, ob ich dem jeweiligen Hersteller vertraue. Denn der hat ja viele Daten auf seinem Server und damit auf dem Serviertablett.“

Bekannter Fall: Die Thermomix-Variante von Lidl

2019 verkaufte Discounter Lidl in Deutschland seine eigene Variante eines Thermomix. Bekannt war, dass die Maschine mit dem Internet verbunden ist, nicht aber, dass das verbaute Display in Wahrheit ein veraltetes Android-Tablet war. Natürlich mit Mikrofon. Dieses war lediglich per Software deaktiviert, hätte allerdings im Falle eines Cyberangriff erneut angeschaltet werden können.

Spionage-Verdacht vermehrt bei chinesischen Geräten

Grundsätzlich sollen es eher Geräte aus China sein, die in das Visier von Datenschützern geraten.

In den USA wurden Ende 2022 alle Huawei-Geräte verboten. Grund dafür: Die Technik des chinesischen Herstellers soll Daten für das chinesische Regime ausspionieren.

Tatsächliche Beweise für Spionage im großen Stil gibt es allerdings nicht.

Der COMPUTER BILD-Chefredakteur: „Ganz ehrlich: Auch ich habe da schon so manches Mal ein schlechtes Gefühl bei chinesischen Geräten gehabt. Aber auch zur Wahrheit gehört: Bei COMPUTER BILD haben wir nie einen direkten Beweis von Spionage durch Geräte chinesischer Hersteller gesehen.“

Dennoch: „Wer glaubt, dass die Regierung eines totalitären Staates nicht versucht, auf die Datenschätze und die Einblicke seiner Tech-Unternehmen zuzugreifen, ist naiv. In welchem Umfang das geschieht, darüber kann ich wie viele andere nur spekulieren.“

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