Menschen in Hütte attackiert

Tiger attackierte Jäger in russischem Nationalpark

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Ein Amurtiger soll in einem Nationalpark in der Region Chabarowsk im Fernen Osten Russlands drei Jäger in einer Hütte angegriffen und einen von ihnen lebensgefährlich verletzt haben.

Ein Jäger gab an, das Raubtier erschossen zu haben. Die Verwaltung des Anjuiski-Nationalparks veröffentlichte am Dienstag dazu ein Foto des toten Tigers in der Jagdhütte. Weil Amurtiger, auch Sibirische Tiger genannt, unter Schutz stehen wurden Ermittlungen eingeleitet.

Das Tier drang nach Angaben der Männer durch ein Fenster in die Hütte ein. Auf einem Video war ein eingeschlagenes Fenster zu sehen. Den Behörden zufolge gaben die Männer an, Jagd auf andere Tiere gemacht zu haben. Der Nationalpark verwies darauf, dass die Tiger mangels Nahrung zunehmend in Konflikte mit Menschen verwickelt seien.

Der verletzte 19-Jährige wurde im Krankenhaus behandelt, wie Medien in Chabarowsk berichteten. Untersucht wird demnach zudem, ob bereits zuvor gefundene Überreste eines getöteten Jägers womöglich auch auf einen Tigerangriff zurückgehen könnten. Die Behörden in der Region Chabarowsk warnen immer wieder vor möglichen Angriffen der Amurtiger. Demnach gibt es mehrere "Problemtiger", die eingefangen und in entlegenere Regionen des Riesenreiches gebracht werden sollen.

Nach Behördenangaben kommen die Tiere auf der Suche nach Nahrung in die Nähe von Menschen, weil es deutlich weniger Wildschweine in der Region gibt als in den vergangenen Jahren. Viele Wildschweine waren im Zuge des Kampfes gegen die Tierseuche Afrikanische Schweinepest gejagt und getötet worden. Nun fehlen sie als Nahrung.

Der Amurtiger ist die größte Raubkatze der Welt. Die russische Regierung wies in einem am Dienstag in der Boulevardzeitung "Komsomolskaja Prawda" veröffentlichten Beitrag zu den gewachsenen Populationen der Amurtiger und Fernöstlichen Leoparden Vorwürfe von Tierschützern zurück, dass der Staat zu wenig für den Schutz der Tiere unternehme. Russland habe die Zahl seiner Amurtiger in den vergangenen zwölf Jahren fast auf 750 Exemplare verdoppelt. Die Zahl der Leoparden stieg von 30 auf 130. Der Erfolg sei auf eine solide Finanzierung von Schutzprogrammen zurückzuführen.
 

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