Coronavirus

Ärztekammer fordert rascheste Impfung von Jüngeren

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Gesundheitsstadtrat Hacker: "Sehr ernsthafter Vorschlag, der vieles für sich hat 

 Die Wiener Ärztekammer fordert, dass jüngere Menschen "raschest" gegen das Coronavirus geimpft werden müssen. Grund dafür ist, dass der Altersschnitt bei den Patientinnen und Patienten auf den Intensivstationen stetig sinke, wie es in einer Aussendung am Donnerstag hieß. Aus diesem Grund müsse auch der nationale Impfplan adaptiert werden. Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) nimmt den Vorschlag ernst und will darüber rasch und gründlich diskutieren.

Konkret sagte der Ressortchef in einer schriftlichen Stellungnahme gegenüber der APA: "Das ist ein sehr ernsthafter Vorschlag, der vieles für sich hat. Wir sollten rasch und gründlich darüber diskutieren."

Patienten werden jünger

Anlass für die Ärztekammer-Forderung ist: Die Patienten "werden immer jünger und ihre Krankheitsverläufe auch immer schwerer", warnte der neue Obmann der Kurie angestellte Ärzte und Vizepräsident der Ärztekammer für Wien, Gerald Gingold. Er forderte - laut Aussendung eindringlich - "eine rasche Adaption des nationalen Impfplans". Die Ärztekammer ortet als Hintergrund für diese Entwicklung innerhalb der jüngeren Bevölkerung die großteils beruflich bedingte erhöhte Anzahl von Kontakten und fehlende Möglichkeiten für Home Office.

"Wir hören von der Bundesregierung immer wieder, dass ab Mai zusätzliche Impfstoffe verfügbar sein werden, diese müssen unbedingt auch bei den Jüngeren eingesetzt werden", mahnte Gingold. Corona und seine Mutationen würden immer stärker bei der jüngeren Bevölkerung um sich greifen, dem müsse man nun "schnell und entschlossen entgegentreten".

Comeback-Plan

Zusätzlich sei das auch ein "wichtiger Bestandteil für den Erfolg des Comeback-Plans der Bundesregierung", ist der Kurienobmann weiters überzeugt. "Die jüngere, arbeitende Bevölkerung mit vielen Kontakten im Berufsleben muss geschützt werden, ansonsten werden die Öffnungen eher mehr als weniger Fallzahlen bringen." Wichtig sei außerdem eine Verbesserung der Impfkommunikation - vor allem in Richtung der Migrationsgruppen innerhalb der Bevölkerung.

In der Aussendung lobte Gingold die ausgezeichnete Arbeit der Wiener Spitäler - Ärztinnen und Ärzte würden gemeinsam mit dem weiteren Gesundheitspersonal "alles geben", um die Situation zu entschärfen. Trotzdem würden aktuell von zehn Personen, die auf einer Covid-19-Intensivstation landen, drei sterben.
 

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