Coronavirus

Aktion scharf: Corona-Razzien in der Karwoche

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Wenn es um die Epidemie geht, versteht die Polizei keinen Spaß. Razzien sind angesagt.

So traumhaft das Wetter ist und bleiben wird, für den Kampf gegen die Corona-Epidemie ist es ein Albtraum. Die fast schon kasernierten Österreicher hält es kaum noch in den eigenen vier Wänden – sie wollen raus. Zehntausende bevölkerten schon am Samstag die Flaniermeilen und Ausflugsziele ihrer Heimatstädte. Die Antwort der Staatsmacht: verschärfte Corona-Razzien in der Karwoche.

500 Euro für zu 
geringen Abstand

Die meisten hielten sich an die Covid-Regeln und dabei vor allem den vorgeschriebenen Mindestabstand von einem Meter ein. Gruppen- oder gar Rudelbildung verboten, Parkanlagen und Spielplätze gesperrt, Einkaufen mit Maske. Doch auch schwarze Schafe gab es zur Genüge. Eng beieinander sitzende Gruppen auf Bänken, ratschende Freundinnen im Trio, Bier trinkende Jugendliche. In Wien rückte deshalb eine ganze Armada an Polizisten aus, zu jenen Orten, an denen es jüngst nicht so rundlief: Ob am Donaukanal, am Heldenplatz, Maria-Theresien-Platz oder dem Stadtpark, ob im Prater, dem Museumsquartier, der Mahü oder der Donauinsel – überfallartig tauchten am Samstag Zweier- oder Dreierstreifen mit Mundschutz auf. 500-
Euro-Strafen wegen Nichteinhaltung des Mindestabstands wurden häufiger verhängt – genaue Zahlen wollte die Polizei nicht nennen. Doch in der Regel klärten die Beamten über die Anti-Corona-Maßnahmen auf oder beließen es bei Ermahnungen. Behördliche Aussetzer wie am Treppelweg (siehe rechts) blieben Einzelfälle.

Mehrere Festnahmen
wegen Corona-Verstößen

Drei Männer haben sich nachmittags am Schöpfwerk in Wien-Meidling nicht an die wegen der Coronavirus-Pandemie geltenden Ausgangsbeschränkungen gehalten und wurden daraufhin von der Polizei kontrolliert. Sie waren alle drei unkooperativ, zwei Österreicher wurden festgenommen. Ein 54-Jähriger leistete bei der Festnahme gewaltsamen Widerstand und verletzte einen Beamten. Das Trio wurde nach dem Covid-19-Maßnahmengesetz angezeigt.

Ebenfalls zu einer Festnahme kam es am Viktor-Adler-Markt in Wien-Favoriten, wo sich ein Passant trotz Ermahnung nicht an die Abstandsregeln hielt.

 

Corona-Strafen: Schon über 14.000 Sünder angezeigt

Vor allem wegen der Nichteinhaltung des Mindestabstands bitten die Ordnungshüter zur Kasse. So werden hierfür beispielsweise in Wien gerade 500 Euro fällig.

Wer ein illegal geöffnetes Geschäft betritt, hat eine Geldstrafe von 600 bis 3.600 Euro zu bezahlen. Wird man in einem gesperrten Sport- oder Freizeitbetrieb angehalten, ist ebenfalls eine Strafe von 600 bis 3.600 Euro fällig.

Dieses Bußgeld muss auch bezahlt werden, wenn man beim Betreten eines öffentlichen Ortes oder bei der Benützung eines Massenbeförderungsmittels erwischt wird, ohne einen der Gründe angeben zu können, die das zulassen würden (Beruf, Pflege von Angehörigen etc.).

200 bis 1.450 Euro werden fällig, wenn die „Pflicht zur Auskunftserteilung“ oder „zur ärztlichen Untersuchung“ nicht erfüllt wird. Oder bei Verweigerung der „Entnahme von Untersuchungsmaterial“.

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