zettel.png

Coronavirus

Allein vom Flughafen 8000 Corona-Formulare pro Tag!

Teilen

Sie nehmen's schon mit Humor, die Beamten der Bezirkshauptmannschaft Bruck/Leitha: "Täglich landen 8000 Corona-Formulare allein vom Airport Schwechat bei uns." Sie schicken die Zettel weiter.

Österreich im Jahr 2020, die Bürokratie arbeitet wieder mit BIC-Kugelschreiber und Zettel: Täglich karrt das Bundesheer bis zu 8000 von den in Schwechat angekommenen Passagieren ausgefüllte Corona-Einreise-Formulare in die 20 Kilometer entfernte zuständige Bezirkshauptmannschaft Bruck an der Leitha. Dort werden die Zettel von vier Mitarbeitern sortiert - für die Weiterleitung an die Hauptwohnsitze der Fluggäste. "800 gehen pro Sendung nach Wien an die MA15. Was die damit machen, weiß ich auch nicht", meint ein Mitarbeiter der Bezirkshauptmannschaft im Gespräch mit oe24.at. Ob diese Zettel-Aktion wirklich Sinn mache, möchte er nicht beurteilen. Nur eins sagt er offen: "Beim Magistrat der Stadt Wien dürfte es eine gewisse Problematik geben. Viele Passagiere melden sich dann wieder Tage später bei uns und wollen bei uns ihre Gesundheitsatteste abgeben, weil sie nichts mehr von einer Behörde gehört hätten."

6 Tage keine Rückmeldung für gelandeten Passagier

Auch oe24.at machte eine interessante Erfahrung: Der Redakteur, der am Mittwoch, dem 19. August, in Wien-Schwechat von Spanien kommend eingereist ist und das Formular ausgefüllt abgegeben hat, schien bis heute, 25. August, nirgends beim Magistrat Wien als Spanien-Passagier auf. Sein Zettel ist also seit sechs Tagen verschollen. In diesem Fall ist das nicht tragisch, ein Test wurde sofort am ersten Tag gemacht und lieferte ein negatives Ergebnis. Allerdings könnten auch mit Corona-Viren infizierte Passagiere tagelang in ganz Wien Hunderte Personen anstecken, ohne einen Test gemacht zu haben oder in Heimquarantäne zu bleiben.

"Das Problem ist einfach die Form der Datenübertragung. Unsere Mitarbeiter müssen erst alle Infos von den Tausenden angelieferten Corona-Formularen in die EDV eingeben und auch mit dem Melderegister abklären, ob es diese Personen überhaupt an diesen Adressen gibt", erklärt dazu der Sprecher des Wiener Gesundheitsstadtrats. Warum das Gesundheitsministerium nicht EDV und QR-Codes einsetze, verstehe eigentlich niemand . . .

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.
OE24 Logo
Es gibt neue Nachrichten