Hoher Umsatzverlust erwartet

Lockdown für Ungeimpfte kostet Handel 350 Millionen Euro pro Woche

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Ab morgen dürfen Ungeimpfte nur noch Lebensmittelgeschäfte betreten - damit fällt der Weihnachtseinkauf flach. Der Handelsverband erwartet bis zu 350 Millionen Euro Umsatzverlust pro Woche.

Noch während die heutige Pressekonferenz der Bundesregierung zu der morgen gültigen Corona-Verordnung lief, hat sich bereits die Wirtschaftskammer (WKÖ) mit der Forderung nach einer raschen Verlängerung der Förderungen und Erleichterungen gemeldet. "Jetzt braucht es rasch eine Verlängerung der Wirtschaftshilfen für die besonders betroffenen Branchen und eine schnelle Umsetzung der schon seit langem geforderten positiven Anreize für die Impfung", so WKÖ-Chef Harald Mahrer.

Vor hohen Einbußen warnte heute einmal mehr Handelssprecher Rainer Trefelik: "Mit dieser Maßnahme müssen Fachgeschäfte rund 35 Prozent an potenziellen Kunden aussperren, hohe Umsatzverluste sind damit vorprogrammiert." Insbesondere Handelsunternehmen, die von Veranstaltungen abhängig sind, hätten im vergangenen Jahr Umsatzrückgänge von bis zu 50 Prozent verkraften müssen. Ähnlich kritisch sei die Situation bei Händlern in Innenstadtlagen, in touristischen Gebieten und für die Markthändler.

350 Mio. Euro Umsatzverlust pro Woche erwartet

 Der private Handelsverband wies heute zum wiederholten Male darauf hin, dass er einen Umsatzverluste von bis zu 350 Mio. Euro pro Woche erwartet. Der Verband fordert einen Umsatzersatz "neu" für alle betroffenen Händler. Denn nun würden die Weihnachtsgehälter anstehen, das beginnende Weihnachtsgeschäft sei "in Schwebe".

Bundeskanzler Schallenberg verwies indes auf diverse Hilfsprogramme wie den Verlustersatz oder die Mehrwertsteuersenkung in der Gastronomie, die bis Jahresende weiter gehen würden. "Der Finanzminister hat gesagt, er wird sich das anschauen", so Schallenberg. Er verwies auf die ohnehin schon geltende 2G-Regel, die großteils der heute präsentierten Corona-Verordnung vorgegriffen hätte. "Wir wollen doch einen sicheren Winter", mahnte der Kanzler ein.

Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) gab sich zum genauen Ablauf der 2G-Kontrollen im Handel zurückhaltend. Grundsätzlich ändere sich für die Beschäftigten nichts - bis darauf, dass die Polizei kontrollieren werde. Dies geschehe nach Augenmaß, als Beispiel nannte er einen kleinen Händler mit vollem Lokal, für den es nicht einfach sei alle zu kontrollieren. 

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