Coronavirus

Anschober: "Erhöhtes Ansteckungsrisiko in Teilen Ostösterreichs"

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Aber: ''Die Infektionslage hat sich also durch den Lockdown deutlich verbessert'', so der Gesundheitsminister.

Wien. Exakt fünf Wochen seit Beginn des dritten harten Lockdowns sind die Neuinfektionszahlen in Österreich weiter sehr hoch. Exakt 1.478 neue Infektionsfälle wurden seit Freitag gemeldet, berichteten Innen- und Gesundheitsministerium am Samstag. Somit liegt der Sieben-Tages-Schnitt bei 1.385 Fällen, die täglich hinzugekommen sind. Seit Freitag wurden außerdem 45 weitere Covid-19-Tote gemeldet, seit Beginn der Pandemie sind somit 7.703 Menschen an oder mit Covid-19 gestorben.

Erstmals seit Mitte Oktober liegt die Zahl der Neuinfektionen binnen sieben Tagen unter 10.000. In Summe haben sich in der vergangenen Woche 9.696 Menschen in Österreich mit SARS-CoV-2 infiziert. Die Sieben-Tages-Inzidenz - die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen - lag am Samstag bei 108,9.

"Infektionslage hat sich durch Lockdown verbessert"

"Die Infektionslage hat sich also durch den Lockdown deutlich verbessert", kommentierte Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) diese Entwicklung. Das große Fragezeichen sei nun aber das Auftreten verschiedener riskanter Mutationen, vor allem von B117, gab Anschober in einer Presseaussendung zu bedenken: "Wir sehen ein starkes Wachstum des Anteils dieser Variante mit stark erhöhtem Ansteckungsrisiko in Teilen Ostösterreichs, aber auch in anderen Regionen."
 
Pro 100.000 Einwohner sind bezogen auf ganz Österreich 86,5 Menschen an oder mit Covid-19 gestorben. Die meisten Todesfälle verzeichnet weiterhin die Steiermark mit 127,5 und Kärnten mit 111,2. Die wenigsten Toten gibt es mit 63,2 pro 100.000 Einwohner in Vorarlberg und 67,6 in pro 100.000 Einwohner in Niederösterreich. Innerhalb der vergangenen Woche wurden österreichweit 314 Todesfälle registriert.
 
Weiter auf geringem Niveau rückläufig ist die Zahl der Covid-19-Patienten in Krankenhäusern. Insgesamt waren es am Samstag 1.682 Erkrankte, 65 weniger als am Freitag und 166 weniger als vergangenen Samstag. Auf Intensivstationen mussten am Samstag 296 Menschen behandelt werden, zwei weniger als am Freitag und 27 weniger als vor einer Woche.

Seit Beginn 413.208 Menschen positiv getestet

Seit Beginn der Pandemie wurden in Österreich 413.208 Menschen positiv getestet. Österreichweit gelten 391.076 als wieder genesen. Den 1.478 Neuinfektionen standen am Samstag 1.600 wieder gesundete Menschen gegenüber. Somit waren österreichweit noch 14.429 Menschen aktiv infiziert, 167 weniger als am Freitag. Vor rund sechs Wochen - am 20. Dezember - waren es mit 30.290 aktiven Fällen noch doppelt so viele wie nunmehr.
 
Die meisten Neuinfektionen wurden seit Freitag mit 317 in Niederösterreich verzeichnet. In der Steiermark kamen 259, in Wien 241 und in Oberösterreich 238 neue Fälle hinzu. In Wien waren 13 Nachmeldungen der letzten Tage enthalten. Salzburg meldete 168 weitere SARS-CoV-2-Infektionen. In allen anderen Bundesländern waren es weniger als 100. In Kärnten wurden 88 Neuinfektionen, in Vorarlberg 63 und im Burgenland lediglich zehn registriert. Im östlichsten Bundesland sind somit am Samstag lediglich 34 Menschen bestätigt aktiv infiziert. In absoluten Zahlen die meisten sind es wiederum mit 2.211 in der Steiermark.
 
In den letzten 24 Stunden wurden laut Gesundheitsministerium 125.000 Testungen eingemeldet. Österreich liegt damit insgesamt bei 9,2 Millionen bisher durchgeführten Covid-19-Tests.

Impfung: Anschober zog Bilanz

Was das Thema Impfen anlangt, zog Minister Anschober zum Monatsende folgende Bilanz: "Die Impfungen sind im Jänner gut gestartet, das System des Ausrollens vorrangig in den Alten- und Pflegeheimen funktioniert gut." Mit wenigen Ausnahmen hätten fast alle Alters- und Pflegeheime den ersten Impfdurchgang absolviert und teilweise den zweiten Durchgang bereits gestartet: "Ich rechne damit, dass wir auch den zweiten Durchgang in der zweiten Hälfte des Februars abgeschlossen haben werden. Ein großer Schritt für die Sicherheit der vulnerabelsten Gruppe in Österreich."
 
Mit Stand Samstagabend waren dem Gesundheitsministerium zufolge insgesamt 215.140 Impfdosen ausgeliefert worden. Davon wurden bereits 197.179 in den E-Impfpass eingetragen, wobei 183.628 auf Erstimpfungen entfielen. 13.551 Personen hatten schon ihre zweite Dosis und damit vollen Schutz erhalten. Wie das Ministerium in diesem Zusammenhang betonte, wurde mittlerweile eine weit über 90-prozentige Ausrollung des e-Impfpasses in Österreich erreicht.
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