Für 9.018 Friseure geht's jetzt los: Nach wochenlangem Stillstand atmet die Branche auf und startet wieder durch.
Montag wird aufgesperrt. Ein „Wohnzimmertest“ reicht allerdings nicht aus für einen Friseurbesuch: „Körpernahe Dienstleistungen dürfen nur bei Vorlage eines negativen PCR- oder Antigen-Testergebnisses in Anspruch genommen werden“, so die neue Verordnung. Und: „Der Test (Zeitpunkt der Probennahme) darf nicht älter als 48 Stunden sein.“ Erst zum Corona-Test, dann zum Friseur – so geht in Zukunft Haareschneiden.
Kunden: "Wollen nicht nach Krise aussehen"
Wolfgang Eder, Innungsmeister der Friseure, jubelt in ÖSTERREICH: „Zwar haben die neuen Auflagen zu vielen Irritationen geführt, dennoch überwiegt die Freude darüber, dass wir wieder arbeiten dürfen.“ Sechs Wochen habe Stillstand geherrscht in allen 9.018 Unternehmen, davon sind 46 Prozent Ein-Personen- Geschäfte. 20.000 Mitarbeiter (3.000 Lehrlinge) mussten zu Hause sitzen, abwarten. Christian Sturmayr, Besitzer von 19 Filialen mit 240 Mitarbeitern, sagt zu ÖSTERREICH über den Neustart: „Wir sind gut gebucht, die meisten Stammkunden haben wir angerufen und über die neuen Regeln informiert.“ Einige Kunden hätten sich über die Zusatzregeln beschwert, erzählt Sturmayr: „Sie verstehen aber, dass wir Friseure nichts dafür können.“
Färben, Strähnen: 80% der Kunden sind Frauen
Etwa 80 Prozent der Kunden, die sich bereits für Montag angemeldet haben, sind Frauen: „Färbungen, Strähnen, Haarverlängerungen“ stehen ganz oben, so Sturmayr: „Sie wollen nicht nach Krise aussehen, sagen sie.“
Ausgebucht ist auch der exklusive No.11 Hairsalon von Sonja Thoma in Wien. Sie sagt: „Natürlich kommen deutlich mehr Frauen.“ Sie hofft, dass sich in Zukunft wirklich alle Friseure ganz strikt an die Regeln halten: „Wenn wir nicht alle ganz genau darauf schauen, sperren wir bald wieder zu – und das will keiner.“