Coronavirus

AstraZeneca: Auch Deutschland nimmt Impfungen wieder auf

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Allerdings soll nun zusätzlich aufgeklärt werden. 

Paris. Auch Deutschland will nach der Empfehlung der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) die Impfung mit Astrazeneca am Freitag wieder aufnehmen. Das kündigte Gesundheitsminister Jens Spahn am Donnerstag an. Allerdings soll nun zusätzlich aufgeklärt werden. Die "Ereignisse", die zur Aussetzung geführt haben, würden in einer Ergänzung zum Aufklärungsbogen berücksichtigt, sagte Spahn und betonte, die Bürger könnten darauf vertrauen, transparent informiert zu werden.

Auch Spanien und Lettland wollen die Corona-Impfungen mit dem Präparat von Astrazeneca wieder aufnehmen - Spanien ab kommenden Dienstag, Lettland ab Freitag.

Frankreich will am Freitag weiterimpfen 

In Frankreich wird der Corona-Impfstoff von AstraZeneca nach der Einsatzempfehlung der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA ab Freitag wieder verabreicht. Das Gutachten der EMA bestätige, dass der Impfstoff nicht nur hochwirksam, sondern auch sicher sei, sagte Frankreichs Premierminister Jean Castex am Donnerstagabend.

Er wolle sich selbst direkt am Freitagnachmittag mit dem AstraZeneca-Präparat impfen lassen, kündigte der Regierungschef an. Damit wolle er zeigen, dass man volles Vertrauen in den Impfstoff haben könne.

Impfungen mit dem AstraZeneca-Vakzin waren wegen mehrerer Thrombosefälle in Deutschland und anderen EU-Staaten ausgesetzt worden. An diesem Donnerstag bekräftigte die EMA jedoch ihre Einschätzung zur Sicherheit des Corona-Impfstoffs. Zugleich werde eine extra Warnung hinzugefügt vor möglichen seltenen Fällen von Blutgerinnseln (Thrombosen) in Hirnvenen.

Bulgarien setzt Impfungen fort 

Sofia. Inmitten schnell steigender Corona-Zahlen hat Bulgarien die Fortsetzung seiner Corona-Impfkampagne auch mit Dosen von AstraZeneca angekündigt. Dies erfolgte nach einem Beschluss der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA), wonach der AstraZeneca-Impfstoff sicher sei. "Schon morgen wird der Impfstoff von AstraZeneca auch bei uns (in Bulgarien) angewandt werden", sagte der Chef der bulgarischen Arzneimittelagentur, Bogdan Kirilow, am Donnerstag in Sofia.

Auch die Arzneimittelagentur in Sofia habe eine eigene Analyse gemacht, die bestätigt habe, dass es keine Probleme mit der Qualität des Impfstoffs von AstraZeneca gebe, erläuterte Bodganow. Zudem zeigte eine gerichtsmedizinische Untersuchung nach dem Tod einer Bulgarin, die eine erste Dosis des AstraZeneca-Präparats erhalten hatte, dass es keine Thrombosen in ihrem Körper gegeben habe und der Tod nicht im Zusammenhang mit der Impfung stehe.

In Bulgarien war am vergangenen Freitag ein vorübergehender Impfstopp für das AstraZeneca-Mittel angeordnet worden. Die bereits gelieferten Dosen wurden blockiert. Regierungschef Boiko Borissow bezifferte diese Mengen am Donnerstag auf 100.000 Dosen.

Nach der Impfstopp für das AstraZeneca-Vakzin hat das Balkanland seine Impfkampagne mit Produkten von Biontech/Pfizer und Moderna fortgesetzt. Vorrangig wurden Mitglieder der Wahlbehörden geimpft, da in Bulgarien am 4. April ein neues Parlament gewählt werden soll.

Gesundheitsministerium sieht Österreich Weg bestätigt 

Wien. Das Gesundheitsministerium hat nach der Einschätzung der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA, dass AstraZeneca "sicher" ist, den österreichischen Weg am Donnerstag bestätigt gesehen. Wie es aus dem Büro von Minister Rudolf Anschober (Grüne) hieß, habe das letzte Wort bei der Beurteilung der Einschätzung zwar das österreichische Impfgremium, das noch am Abend tagt. Es sei aber davon auszugehen, dass dieses die Meinung der EMA weitestgehend teilen werde.

Das Ministerium betonte zudem die Wichtigkeit eines gemeinsamen Vorgehen in Europa. Vonseiten der EMA hieß es, dass das Vakzin "sicher und effektiv" gegen Covid-19 helfe, es werde aber eine Warnung vor seltenen Blutgerinnseln (Thrombosen) in Hirnvenen bei den möglichen Nebenwirkungen aufgenommen.

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