Coronavirus

Ausgangssperre in Frankreich verlängert

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Im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie verlängert Frankreich die seit mehr als drei Wochen dauernde Ausgangssperre über den 15. April hinaus.

Paris. Staatschef Emmanuel Macron will das Vorgehen am Ostermontag in einer Fernsehansprache erläutern. Die Zahl der Toten in Frankreich stieg unterdessen auf fast 11.000.

Zur Dauer der Ausgangssperre machte der Elysee-Palast am Mittwochabend keine Angaben. Gerechnet wird aber mit einer Verlängerung bis mindestens Ende April. Das Präsidentschaftsbüro erklärte, Macron werde "bis Montag zahlreiche öffentliche und private, französische, europäische und internationale Akteure konsultieren, um sich mit ihnen über die wichtigsten Fragen im Zusammenhang mit Covid-19 auszutauschen". Die TV-Ansprache am Montagabend wird die vierte des Präsidenten seit dem 12. März sein.

Vergangenen 24 Stunden starben 541 Menschen

In Frankreich starben nach Angaben des Gesundheitsministeriums in den vergangenen 24 Stunden weitere 541 Menschen in Krankenhäusern. Insgesamt wurden bisher 10.869 Todesfälle gezählt. Hoffnung macht die sinkende Zahl der Neueinweisungen auf die Intensivstationen.

Die seit dem 17. März geltende Ausgangssperre wird immer weiter verschärft: In Paris sind seit Mittwoch tagsüber alle sportlichen Aktivitäten im öffentlichen Raum untersagt, die Kommunen im Großraum der Hauptstadt zogen ebenfalls nach.

Im Elsass dürfen Menschen mit Beginn der Osterferien am Karfreitag nur noch alleine ihre Häuser verlassen, etwa für Einkäufe oder den Gang zum Arzt. Nur Minderjährige unter 16 Jahren oder schutzbedürftige Personen dürfen begleitet ins Freie. Das Grenzgebiet zu Deutschland ist wie der Pariser Großraum besonders von der Krise betroffen.

Andere französische Gemeinden verhängten eine Pflicht zum Tragen eines Mundschutzes in der Öffentlichkeit, darunter der Alpenort Val d'Isere und die Kommune Sceaux südlich von Paris. Nizza will mit Lockerung der Ausgangssperre ebenfalls eine solche Pflicht einführen. In Cannes führten Supermärkte Fieberkontrollen für ihre Kunden ein.

Wegen der Corona-Krise hat Frankreich inzwischen fast 8.000 Insassen aus seinen überfüllten Gefängnissen entlassen. Diese seien im Schnitt nun noch zu 107 Prozent belegt, sagte Justizministerin Nicole Belloubet.
 

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