Coronavirus

''Corona-Gurgeltest geht einfacher und schneller''

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Die Laborleiterin des KFJ, Manuela Födinger, über Durchbruch bei den Covid-Tests.

Manuela Födinger ist Laborleiterin des Kaiser-Franz-Josef-Spitals und hat nun einen neuen Corona-Gurgeltest maßgeblich mitentwickelt, der in Wien bei Urlaubsrückkehrern und im Herbst in den Schulen angewandt wird.

ÖSTERREICH: Wieso ­haben Sie diesen Gurgeltest entwickelt?

Manuela Födinger: Der medizinische Direktor des KAV, Michael Binder, und ich hatten zu Beginn der Pandemie überlegt, wie wir die Lieferengpässe bei den Nasenabstrichtests umgehen können. Ich habe dann in Kooperation mit Johannes Zuber vom ­Biocenter Vienna und der Covid-19 Diagnostics Initiative einen Gurgeltest entwickelt und im KFJ zwei Lösungen an 500 Patienten getestet. Der Test hat eine vergleichbare Verlässlichkeit wie der Test mit den Wattestäbchen.

Manuela Födinger
© med.sfu.ac.at
× Manuela Födinger
Tropenmedizinerin entwickelte den neuen Test auch für Schulen

 

ÖSTERREICH: Was ist der Vorteil dieser neuen Tests?

Födinger: Er ist leichter handhabbar. Es müssen nicht ausgebildete Spezialisten die Tests abnehmen. Fast jeder kann gurgeln. Das heißt, man kann mehr Tests machen und ist unabhängig von Lieferengpässen. Wir haben mit der Uni Wien und der FH Campus Wien eine Test­reihe mit 5.100 Schülern und Lehrern gemacht. Von den Kindern (sechs bis 14 Jahre) konnten 80 Prozent problemlos gurgeln.

ÖSTERREICH: Das heißt, diese Tests können jetzt schmerzlos von Urlaubsrückkehrern, aber auch anderen für Screenings genützt werden?

Födinger: Ja. Er ist ideal für Screenings, die wichtig sind, weil es viele Asymptomatische, etwa bei Kindern, mit hoher Viruslast gibt. Das heißt, sie übertragen die Krankheit, ohne was zu spüren.

Interview: Isabelle Daniel

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