Coronavirus

Begrenzte Mithilfe macht Salzburger Contact Tracern Sorgen

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Auch Geimpfte müssen Kontakte offen legen.

In Salzburg blicken die Kontakt-Nachverfolger mit Sorge auf die steigenden Infektionszahlen. "Jeder neue Fall macht viel Arbeit und die Mithilfe der Bevölkerung hält sich mittlerweile in Grenzen", sagte Markus Kurcz, Leiter des Katastrophenschutzes und des Covid-Boards des Landes, am Dienstag. "Nur: So lange nicht mehr Menschen geimpft sind, ist eine Unterbrechung der Infektionsketten essenziell." Er appellierte an Betroffene, konstruktiv beim Contact Tracing mitzuarbeiten.

Man gehe zwar gut vorbereitet in den Herbst, "nachdem es derzeit kaum noch Beschränkungen im Alltag gibt, erzeugt eine Person deutlich mehr Kontaktpersonen als noch im Frühjahr. Das bringt einen großen Mehraufwand im Contact Tracing mit sich", so Kurcz weiter. "Die Leute sagen auch, ich bin geimpft. Was wollt ihr? Aber wir müssen allen Kontakten konsequent nachgehen." Werden Kontaktpersonen aus falsch verstandener Rücksicht nicht angegeben, könnten diese zahlreiche weitere Menschen anstecken. "Im Endeffekt kommt es ja doch raus", warnte Kurcz.

Mehr als 1.000 Kontaktpersonen

Derzeit gebe es in Salzburg rund 1.200 Kontaktpersonen, die in häuslicher Quarantäne oder verkehrsbeschränkt sind. Noch habe man genügend personelle Kapazitäten für die Nachverfolgung. Von den Zahlen des vergangenen Herbst - im November 2020 kratzte die Zahl der gleichzeitig abgesonderten Personen mehrmals an der 6.000-Personen-Grenze - sei man noch weit entfernt, betonte Kurcz. Das Land Salzburg hat Anfang Juli sein Contact Tracing in einem Fünf-Stufen-Modell neu organisiert. Bei niedrigen Fallzahlen ist die Kontaktverfolgung Sache eines zentralen Contact-Tracing-Teams. Je nach Höhe der Infektionszahlen werden dann stufenweise Mitarbeiter der Gesundheitsbehörden und Bezirkshauptmannschaften, des AMS, der Gemeinden und Helfer des Bundesheers eingeschaltet.

"Wir sind noch in der untersten Stufe", sagte Kurcz. Derzeit lasse sich die Grundlast gut bewältigen, auch dank gut zwei Dutzend Soldaten des Bundesheers, die mithelfen. Beim Land ist man sich unterdessen sicher, dass der Herbst und der Winter von einer Pandemie der Ungeimpften geprägt sein wird. "Das belegen die Inzidenzzahlen", sagte Landessanitätsdirektorin Petra Juhasz. Da bisher aber nur rund 60 Prozent der Gesamtbevölkerung zumindest gegen einen schweren Krankheitsverlauf geschützt sind, müsse das Contact Tracing unvermindert weiter gehen.

In Salzburg lag die Sieben-Tage-Inzidenz bei ungeimpften Personen mit Stand 29. August bei rund 241 - das ist fast sieben Mal so hoch wie bei den Vollimmunisierten (35,6).

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