Coronavirus

Bereits mehr als 100.000 Corona-Tote in Brasilien

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Nur die USA haben noch mehr Todesopfer zu beklagen. 

Die Zahl der Coronatoten ist in Brasilien auf mehr als 100.000 gestiegen. Das größte und mit knapp 220 Millionen Bewohnern bevölkerungsreichste Land Lateinamerikas überschritt diese Marke in der offiziellen Statistik des Gesundheitsministeriums am Samstag. In den USA sind inzwischen mehr als fünf Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert worden. Mexiko meldete fast 500.000 Fälle.
 
Seit dem ersten bestätigten Fall in Brasilien Ende Februar steckten sich demnach 3.012.412 Menschen nachweislich mit dem Erreger Sars-CoV-2 an. Im Vergleich zum Vortag war die Zahl der Todesfälle um 905 angewachsen, womit die Gesamtzahl seit Ausbruch der Pandemie auf 100.477 stieg. Es kamen zudem 49.970 Neuinfektionen hinzu.
 

Bolsonaro  in der Kritik

Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro steht wegen seines laxen Umgangs mit der Pandemie seit langem in der Kritik. Er bezeichnete die Lungenkrankheit Covid-19 immer wieder als "leichte Grippe" und stemmte sich gegen Schutzmaßnahmen. Er zeigte sich häufig ohne Mundschutz in der Öffentlichkeit und löste Menschenansammlungen aus - auch nach seiner Genesung, nachdem er vor wenigen Wochen positiv auf das Coronavirus getestet worden war.
 
Es hat immer wieder Demonstrationen und Protestaktionen gegen den Umgang der Regierung des rechtspopulistischen Staatschefs mit der Krise gegeben. Am Samstag wurden am Strand der Copacabana in Rio de Janeiro für die Corona-Opfer symbolisch rote Luftballons steigen gelassen.
 

5 Mio. Fälle in den USA

In den USA mit seinen rund 330 Millionen Einwohnern gelten nach Daten der Nachrichtenagentur Reuters inzwischen mehr als fünf Millionen Menschen als mit dem Coronavirus infiziert - rechnerisch einer pro 66 Einwohner. Die Vereinigten Staaten haben rund 330 Millionen Einwohner. Die Zahl der Toten liegt bei mehr als 160.000, etwa ein Viertel der weltweiten Gesamtsumme.
 
Nach dem Scheitern von Verhandlungen zu einem neuen Konjunkturpaket im US-Kongress hat Präsident Donald Trump unterdessen per Erlass weitere Coronahilfen für Arbeitnehmer, Arbeitslose, Mieter und Studenten angeordnet. Der Republikaner warf den Demokraten in einer live im Fernsehen übertragenen Unterzeichnung von Dekreten vor, sinnvolle Vorschläge im Kongress zu blockieren. "Uns reicht es."
 
Er ordnete nach eigenen Angaben eine Kürzung der Lohnsteuer für Bürger mit einem Jahreseinkommen von weniger als 100.000 Dollar an. Zudem soll Mietern nicht gekündigt werden können. Als Drittes gab Trump eine neue wöchentliche Zusatzarbeitslosenhilfe von 400 Dollar pro Woche bekannt. Die Kosten dafür sollen die Bundesstaaten mittragen. Auch soll verschuldeten Studenten geholfen werden. Trump kündigte weiter eine Prüfung an, ob die Einkommens- und Kapitalertragssteuern gesenkt werden können.
 
Es gehe darum, dass Familien angesichts der Corona-Pandemie, die nicht ihre Schuld sei, wieder mehr Geld zur Verfügung hätten, sagte Trump vor Journalisten. Zudem versprach er weitere Steuersenkungen für den Fall, dass er die Wahl am 3. November gewinnen sollte.
 

Neuer Lockdown auf Kuba

Das mexikanische Gesundheitsministerium meldete am Samstag 6.495 neu bestätigte Coronavirus-Infektionen und 695 zusätzliche Todesfälle. Das entspricht einer Gesamtzahl von 475.902 Fällen und 52.006 Todesfällen im fast 130 Millionen Einwohner zählenden lateinamerikanischen Land. Beamte erklärten, dass die tatsächliche Anzahl der infizierten Personen wahrscheinlich signifikant höher ist als die bestätigten Fälle. Mexiko hat nach den USA und Brasilien die dritthöchste Todesrate bei Coronaviren weltweit.
 
Kuba verhängte angesichts steigender Fallzahlen einen neuen Lockdown über Havanna. Gaststätten, Bars und Schwimmbäder werden wieder geschlossen, der öffentliche Nahverkehr ausgesetzt und Strände gesperrt. "Wir sind Zeugen eines neuen epidemiologischen Ausbruchs, der unsere gesamte Bevölkerung bedroht", sagt Gesundheitsminister José Angel Portal.
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