Blutgruppe A hat ein um knapp 50 Prozent höheres Risiko.
Kiel/Oslo. Während eine Covid-19-Erkrankung bei manchen Menschen zu Atemversagen bis hin zum Tod führt, spüren andere kaum Symptome. Die Ursachen für die unterschiedlichen Verläufe sind noch weitgehend unklar, doch ein wichtiger Faktor könnte die Blutgruppe sein, wie ein internationales Forscherteam im "New England Journal of Medicine" berichtet.
Demnach haben Menschen mit der in Deutschland häufigsten Blutgruppe A ein um knapp 50 Prozent höheres Risiko für einen schweren Covid-19-Verlauf als solche mit anderen Blutgruppen. Menschen mit Blutgruppe 0 haben der Studie zufolge eine um etwa 50 Prozent geringere Gefahr.
Die Forscher hatten Blutproben von 1.610 an Covid-19 erkrankten Intensivpatienten aus sieben Kliniken in Italien und Spanien analysiert. Alle Patienten wurden mit Sauerstoff behandelt oder waren an ein Beatmungsgerät angeschlossen. Zusätzlich untersuchten die Wissenschafter Blutproben von 2.205 zufällig ausgewählten Menschen aus denselben Ländern als Kontrollgruppe. Dabei analysierten sie das Erbgut der Menschen. "Mithilfe dieser großen Datenmenge haben wir wirklich interessante Regionen im Genom identifiziert, die das Risiko für einen schweren Verlauf von Covid-19 erhöhen beziehungsweise verringern", wird Erstautor David Ellinghaus aus Kiel in einer Mitteilung der Uniklinik zitiert.