Bundeskanzler verweist bei fehlenden Saisonkräften auf die aktuell hohe Arbeitslosenzahl - Bis Ende Juni keine Veranstaltungen, wahrscheinlich auch im Sommer nicht.
Wien. Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hat sich Donnerstagabend auf "ORF1" den Fragen von Zuschauern gestellt und dabei einmal mehr zum Durchhalten aufgerufen. "Es werden wieder bessere Zeiten kommen, davon bin ich überzeugt", so Kurz zu einem Masseur, der derzeit keine Kunden hat und wissen wollte, wann er wieder arbeiten kann.
Mitte Mai könne es für Branchen mit körpernahen Berufen wieder losgehen, das hänge aber von der künftigen Entwicklung ab. Der Bundeskanzler betonte, dass Österreich "früher als andere" auf die Coronavirus-Pandemie reagiert habe und auch "besser als andere" aus der Krise herauskommen werde.
Die Abwägung der Regierung zwischen dem gesundheitlichen Schutz der Bevölkerung und den wirtschaftlichen Erfordernissen habe sich als richtig herausgestellt, sagte er einem Bürger, der sich über die geöffneten Trafiken ärgerte. Er sei zwar Nichtraucher, er verstehe aber auch die Bedürfnisse der Raucher, so Kurz, dessen Stellungnahmen vorab aufgezeichnet wurden.
Zu Fragen zu den fehlenden osteuropäischen Arbeitskräften bei der Spargel- und Erdbeer-Ernte meinte Kurz, dass die Regierung dazu mit den Behörden in Osteuropa im ständigen Kontakt stehe. Und er verwies auf die Hunderttausenden Arbeitslosen, die Arbeiten annehmen könnten, die früher von Gastarbeitern gemacht wurden, die nun nicht mehr kommen.
Kritik, dass die Freigabe der Kurzarbeitsanträge zu lange dauerte, relativierte Kurz. Die Anträge könnten innerhalb von 48 Stunden gestellt werden - aber natürlich seien die Institutionen nicht auf eine derartige Herausforderung wie die Coronakrise ausgelegt gewesen. Er bitte um Verständnis, wenn es einmal ein paar Tage länger dauert.
Wenig Hoffnung auf eine rasche Öffnung macht Kurz den Gastronomen und Eventveranstaltern. Bis Ende Juni werde es wohl keine Veranstaltungen geben, wahrscheinlich auch im Sommer nicht. Dies betreffe auch Hochzeiten, die dann nur im "kleinsten Kreis" möglich sein werden. "Das sind leider keine guten Nachrichten", so der Kanzler.