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NÖ-Folienhersteller Alufix sperrt endgültig zu

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Drei Jahre nach der Pleite und der Rettung durch ein oberösterreichisches Konsortium stellt der Folienhersteller Alufix den Betrieb ein.

Im Werk in Wiener Neustadt verlieren 112 Mitarbeitende ihren Jobs durch die solvente Schließung, teilte die Firma mit. Vor zwei Jahren hatte es noch geheißen, man wolle das damals 160-köpfige Team um 15 Prozent vergrößern. Doch Corona und weitere Schwierigkeiten kamen dazwischen.

Rohstoffkrise und Pandemie

Alufix begründet das Aus neben den Folgen der Pandemie mit einer ungünstigen Marktentwicklung, gestiegenen Rohstoffpreisen und einer Rohstoffverknappung .Das habe es schwer gemacht, mit internationalen Mitbewerbern mitzuhalten. Die Corona-Pandemie sowie die aktuelle Situation in der Ukraine verschärften die Rohstoffpreisentwicklung zusätzlich. "Erschwerend kam hinzu, dass nahezu die gesamte Hotellerie, die Gastronomie sowie der Catering-Bereich - ein für Alufix besonders wichtiges Marktsegment - aufgrund der Corona-Maßnahmen massiv eingeschränkt waren", so das Unternehmen.

"Lösungen im Sinne der betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind in enger Abstimmung mit dem Betriebsrat und der Gewerkschaft in Arbeit", heißt es in der Unternehmensmitteilung.

Alufix schon 2019 insolvent

Die niederösterreichische Firma, ursprünglich ein Familienunternehmen, war bereits 2019 von einer Insolvenz betroffen gewesen. Nach Übernahme durch anfänglich drei oberösterreichische Investoren, begann 2019 die Einleitung eines Sanierungsverfahrens durch die neuen Eigentümer. Das scheiterte aber - und jetzt ist es aus. Bereits erteilte Kundenaufträge werden noch abgearbeitet. Sämtliche offenen Verbindlichkeiten würden vollständig bedient.

Gewerkschaft fordert Alternativen

Die österreichische Traditionsmarke Alufix müsse aber erhalten bleiben, forderte die Betriebsratsvorsitzende Nina Gottlieber in einer Aussendung der Gewerkschaft. Auch der niederösterreichische Landessekretär der Produktionsgewerkschaft PRO-GE, Patrick Slacik, forderte "die Verantwortung der Unternehmensleitung für die mehr als 100 Arbeitsplätze ein": "Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haben täglich mit großem Einsatz für das Unternehmen gearbeitet und dürfen nun nicht einfach auf die Straße gesetzt werden. Es wären ganze Familien betroffen, die unter den aktuellen Preissteigerungen besonders leiden und auf diese Einkommen angewiesen sind."

Mitarbeiter erfuhren erst am Donnerstag von Schließung

Gottlieber und Slacik verwiesen auch auf die Investitionen der vergangenen Jahre. So sei eine neue Werkshalle gebaut und in neue Produktionsanlagen investiert worden. "Alle Alternativen zur Schließung müssen ausgelotet werden. Trotz allem muss jetzt vorsorglich mit Sozialplanverhandlungen begonnen werden, um auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein." Die Mitarbeiter hatten erst am heutigen Donnerstag bei einer Betriebsversammlung vom Schließungsplan erfahren.
 
 

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