Coronavirus

Corona in Österreich: Weniger Fälle, aber mehr in Spitälern

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Geschlossene Lokale haben zu einem leichten Rückgang der Infektionen geführt.

Erstmals seit zwei Wochen gibt es leicht ermutigende Nachrichten. Die Neuinfektionen sind mit 5.984 zwar immer noch viel zu hoch, aber im Vergleich zu den explodierenden Raten von vor einer Woche um tausend gesunken. Die Verdoppelungs­zeiten haben sich zudem langsam erhöht. Das zeigt, dass der partielle Shutdown, der vor genau zwei Wochen startete – geschlossene Gastronomie, Hotels und E-Learning für die Oberstufe –, langsam erste Auswirkungen zeigt.

Aber leider reicht das für die Hospitalisierungsrate nicht aus. Gestern mussten erneut zusätzliche 228 Covid-Patienten in Spitälern aufgenommen werden. 46 davon auf der Intensivsta­tion. Zudem verstarben leider 58 weitere Menschen an den Folgen ihrer Covid-Erkrankung. In Deutschland ist die aktuelle Todesrate weit geringer als in ­Österreich.

19-Jähriger & 26-Jähriger in Wien gestorben

Spitäler in ganz Österreich schlagen Alarm – am Montag appellierte etwa der AKH-Intensivmediziner Thomas Staudinger per YouTube-Video, „zu helfen, weil wir sonst entscheiden müssen, wer noch ein Bett erhält“. Staudinger berichtet, wie Spitalsärzte quer durch Österreich, dass auch genügend jüngere Patienten betroffen seien, die nur „durch intensivmedizinische Betreuung gerettet“ werden könnten. Allein von Montag auf Dienstag starben ein 19-Jähriger und ein 26-Jähriger in Wien.

Mehrere Bundesländer an Spitalsgrenzen

Die Covid-Auslastung in den Intensivstationen in Oberösterreich beträgt bereits 80,7 %, in Tirol sogar schon 88,6 %. In Kärnten, das monatelang wenige Covid-Fälle angegeben hatte, sind die Normalstationen bereits zu 88,5 % ausgelastet. In Wien stößt man bereits an Grenzen. Der Lockdown soll jetzt in letzter Sekunde noch die Überlastung verhindern.

Anstieg bei Intensivpatienten setzt sich im ganzen Land fort

In allen Bundesländern steigt trotz erster Rückgänge bei Neuinfektionen die Anzahl von Intensivpatienten. In nur einem Monat hat sich die Anzahl verfünffacht. Auf oe24.TV sagte Minister Rudolf Anschober, dass das wichtigste Ziel des zweiten Lockdowns sei, „ohne Kapazitätsüberlastung in den Spitälern durchzukommen“. Dazu müssten alle zusammenhalten. „Wir müssen bei den Neuinfektionen von den jetzigen hohen Zahlen drastisch runterkommen auf knapp über 1.000.“ Das wäre das erklärte Ziel bis zum Ende des Lockdowns.

Alarm in Wiener Spitälern: Nur noch zwei Intensivbetten frei

In Wien begannen die Coronavirus-Infektionen bereits ab September signifikant zu steigen, auch die Hospitalisierungen nahmen zu. Jetzt sind nur noch zwei Intensivbetten frei. Der Wiener Gesundheitsverbund erweitert jetzt Betten und hat pensionierte Intensivmediziner gebeten, wieder einen Dienst zu verrichten.

AKH-Intensivmediziner appellieren seit Tagen an die Bevölkerung, vorsichtig zu sein. In den Spitälern des Wiener Gesundheitsverbunds sind aktuell 197 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit dem Coronavirus infiziert. Bei einem Personalstand von rund 30.000 sei das keine hohe Zahl.

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