Die Zahl der Angebote wie Ferienfreizeiten, Gruppenstunden oder Sportveranstaltungen sank um knapp ein Drittel
Keine Ferienfreizeiten, Feste oder Treffen mit Altersgenossen im Ausland: Die Pandemie hat nach Angaben des Statistischen Bundesamtes zu einem Rekordtief bei Angeboten und Teilnehmerzahlen in der Jugendarbeit geführt. Im zweiten Corona-Jahr 2021 nutzten in Deutschland rund 4,4 Millionen Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene solche öffentlich geförderten Angebote, wie die Statistiker am Mittwoch in Wiesbaden mitteilten. Das seien nur etwa halb so viele gewesen (minus 49 Prozent) wie im letzten Vergleichsjahr vor der Pandemie 2019. Die Zahl der Angebote wie Ferienfreizeiten, Gruppenstunden oder Sportveranstaltungen sank um knapp ein Drittel auf 106 700.
Historischer Tiefstand
Damit verzeichne die 2015 eingeführte und in zweijährigem Abstand durchgeführte Statistik einen «historischen Tiefststand». Verglichen mit der Zeit vor der Pandemie gingen die Teilnehmerzahlen laut dem Bundesamt auf sämtlichen Ebenen zurück. «Regelrecht eingebrochen» seien sie bei Veranstaltungen und Projekten: Die Besucherzahlen fielen von 6,8 Millionen auf 3,1 Millionen (minus 55 Prozent).
Im Bereich der internationalen Jugendarbeit haben sich die Einschränkungen der Pandemie «offensichtlich besonders gravierend ausgewirkt», so das Bundesamt weiter. 2021 nahmen knapp 36 300 junge Menschen rund 690 Angebote wahr. Damit sei die Zahl der Angebote auf etwa ein Drittel (minus 67 Prozent) und die der Teilnehmer auf etwa ein Viertel (minus 74 Prozent) des Niveaus vor der Pandemie gefallen.
Die Statistiker stellten auch Einschnitte bei den Ehrenamtlichen fest, die sich in der Jugendarbeit engagieren: 2019 habe es inklusive Mehrfachzählungen 563 000 Aktive gegeben, ihre Zahl sei um 246 000 oder 44 Prozent gesunken. Knapp 77 000 Ehrenamtliche waren unter 18 Jahre alt - das waren 45 Prozent weniger als vor der Krise 2019.