Mit den Lockerungen der Maßnahmen wurden einige offenbar zu locker.
Wien. Sprichwörtlich eine Schraube locker haben jene Hardcore-Leugner, die auf Telegram und Whatsapp die Aktion „maskenloses Einkaufen“ am Freitag im heimischen Handel ins Leben gerufen haben. Punkt 18 Uhr werden sich in 63 Supermärkten aller Ketten und in allen Bundesländern als Kunden getarnte Covidioten den Mund-Nasen-Schutz herunternehmen und demonstrativ weiter einkaufen. Die Polizei hat davon natürlich Wind bekommen. Das BVT ermittelt gegen die „Veranstalter“, die im Umfeld der Anti-Corona-Demo-Szene zu suchen sind. Zudem werden Polizei-Kontrollen auch in den Filialen angekündigt und die Demaskierten abgestraft.
Dabei darf die Exekutive durchaus mit Verständnis der anderen Kunden als auch der Geschäftsleute rechnen, was bei Abkassier-Aktionen gegen Jugendliche nicht immer der Fall ist.
90 Euro Strafe für zwei Klassenkolleginnen
So häufen sich in den vergangenen Tagen Berichte und Postings der Empörung, etwa von zwei 14-jährigen Mädchen, die untertags getestet in der gleich Schulklasse gehen, aber beim Bummeln auf der Kärntner Straße jeweils 90 Euro Bußgeld zahlen mussten, weil sie sich angeblich zu nahekamen – wobei eine immerhin eine Maske (im Freien!) aufgehabt haben soll. Kein Einzelfall: Nur eine Stunde davor bekamen, ebenfalls in der Kärntner Straße, zwei weitere Jugendliche 90-Euro-Strafen aufgebrummt.
Verwunderung (auf sozialen Medien) gibt es auch über den Umstand, dass Polizisten in Meidling Passanten, die von der bisweilen doch recht vollen U-Bahn kamen, dann von der Rolltreppe runterwinkten und mit einem Bußgeld belegten, weil sie beim „Überholen“ zu wenig Abstand gehalten haben sollen.