Das Contact Tracing stößt in Salzburg an die Grenzen, der Zuwachs an Fällen ist kaum mehr abzuarbeiten.
Das Contact Tracing im Bundesland Salzburg stößt langsam an seine Grenzen. "Die Situation in den Bezirksverwaltungsbehörden ist sehr angespannt", teilte der Sprecher des Landes Salzburg, Franz Wieser, auf Anfrage der APA mit. "Der Zuwachs an Fällen ist kaum mehr abzuarbeiten". In den nächsten zwei Wochen sollen 60 Mitarbeiter der Salzburger Landesregierung den Behörden für die Unterstützung der Nachverfolgung der Fälle zur Verfügung gestellt werden.
Positiv Getestete und Kontaktpersonen der ersten Kategorie hätten Vorrang. Bis ein Bescheid ergeht, könne es aber einige Tage dauern. Im Tennengau zeige sich zwar von den täglichen Fallzunahmen keine so starke Zunahme mehr. Andererseits gebe es im Flachgau "sehr dynamische Entwicklungen". Als besonders problematisch bezeichnete Wieser die Nachverfolgungen von Schul-Infektionen. Wenn ein Lehrer in mehreren Klassen unterrichte und infiziert sei, müsse man schon mal rund 150 Kontaktpersonen erreichen. "Da ist eine Behörde nur mit einem Fall beschäftigt."
"Es kann zur Katastrophe werden"
Die Situation in den Seniorenheimen bezeichnete Wieser aktuell noch als stabil. Diese vulnerablen Bereiche würden zudem bei der Abarbeitung priorisiert. Auffällig sei, dass sich in den vergangenen zwei Wochen die Infektionen über das ganze Bundesland ausgebreitet haben. Die Zusammenarbeit mit der Bevölkerung gestaltete sich zuletzt ebenso mühsam: Einige Betroffene weigerten sich, Kontaktpersonen anzugeben oder sich testen zu lassen.
Wieser bat im APA-Gespräch, die Sozialkontakte über die Feiertage zu minimieren. "So ein Zeitfenster bekommen wir bis Weihnachten nicht mehr." Man steuere auf eine "sehr, sehr ernste Situation" zu. "Es kann zur Katastrophe werden", meinte der Sprecher des Landes Salzburg.