Coronavirus

Corona-Mutation: Tiroler Grüne fordern "Impf-Schutzschirm"

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In den von der Mutation betroffenen Gebiete soll schneller geimpft werden.

In der Debatte um die Eindämmung der südafrikanischen Coronavirus-Mutation in Tirol haben die Grünen und die Liste Fritz am Mittwoch eine Anpassung des Impfplans gefordert. Der Grünen-Klubobmann Gebi Mair, dessen Partei Teil der Landesregierung ist, wollte einen "Impf-Schutzschirm", der über die betroffenen Gebiete wie den Bezirk Schwaz aufgespannt werden solle. Andrea Haselwanter-Schneider, Klubobfrau der Liste Fritz, verlangte eine Priorisierung Tirols.
 

"Flächendeckender Schutz"

"Es braucht flächendeckenden Schutz innerhalb Tirols vor der Mutation und wirksamen Schutz nach außen", so Mair. Sollten die in den vergangenen Tagen beschlossenen Maßnahmen nicht ausreichen, müsse man rasch diesen Impf-Schutzschirm aufspannen, erklärte Mair. "Dafür müssen jetzt die Pläne vorbereitet werden, um im Falle des Falles die Bevölkerung rasch durchzuimpfen", so der Klubobmann, der in dem Schutzschirm ein "nationales Interesse" sah. Infrage kommen für Mair ausschließlich die beiden mRNA Impfstoffe von Moderna und Biontech/Pfizer, da offenbar die Wirksamkeit des AstraZenca Impfstoffs bei der B.1.351 Mutation nicht gewährleistet sei.
 
"Die ExpertInnen sind sich einig, dass sich der weitere Pandemieverlauf von ganz Österreich in Tirol entscheidet. Dementsprechend sollten wir vorhandenen Impfstoff dort zum Einsatz bringen, wo er für die Pandemiebekämpfung gerade am notwendigsten ist", meinte er. Für diese "regionale Mutations-Priorisierung" würden daher sicher auch alle anderen Bundesländer Verständnis haben. Zuerst müssten jedenfalls Risikogruppen und ältere Menschen durchgeimpft werden und dann rasch die gesamte Bevölkerung im betroffenen Gebiet.
 
Für die Liste Fritz war "testen, testen, testen" alleine zu wenig. "Jetzt geht es darum, alle Kräfte zu bündeln und mit Brüssel in Verhandlungen zu treten, dass Tirol bei der Impfung zusätzlich priorisiert wird", sagte Haselwanter-Schneider. "Impfen, impfen, impfen" müsse nun die Devise sein und dies mit den richtigen Impfstoffen. "Wenn der österreichisch-tirolerische Plan vorsieht, jetzt die große AstraZeneca-Lieferung entgegen zu nehmen, wird Tirol damit wenig geholfen", gab die Klubobfrau zu bedenken.
 
Tirols FPÖ-Obmann Markus Abwerzger betonte indes, kein Vertrauen mehr in die Bundesregierung zu haben. "Was derzeit im Zuge der Impfstoffbeschaffung passiert und die gesamten logistischen Fehler, wie jüngst an der Uni-Klinik Innsbruck, ist erschreckend und gefährdet die Gesundheit vulnerabler und alter Personen massiv", so Abwerzger. Er forderte, dass Tirol nun selbst Impfstoff beschaffen müsse.
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