Coronavirus

Corona: Neuer Virustyp bei Neuinfektionen in China

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Bei den Coronavirus-Neuinfektionen soll es sich um eine Mutation von SARS-CoV-2 handeln.

Peking. Aus Sorge vor einer neuen Corona-Welle schotten Pekings Behörden die chinesische Hauptstadt zunehmend ab. Am Montag schlossen sie einen zweiten Großmarkt und stellten zehn weitere Wohngebiete in der Gegend unter Quarantäne, nachdem dort neue Fälle gemeldet wurden. Auch alle Veranstaltungsorte und Sportstätten wurden wieder geschlossen. Mehrere Städte warnten ihre Bewohner vor Reisen in die Hauptstadt.

Am Montag meldeten die Behörden 49 neue Infektionsfälle im ganzen Land, davon allein 36 in Peking. Mehrere der dortigen Fälle waren nach Angaben eines Vertreters der Stadtverwaltung auf einen Großhandelsmarkt im nordwestlichen Bezirk Haidian zurückzuführen.

Mutation von SARS-CoV-2

Was den Wissenschaftlern und den Behörden Sorgen macht: Bei den Neuinfektionen soll es sich um eine Mutation von SARS-CoV-2 handeln. Das haben Untersuchungen des Genstammes des Erregers ergeben.

Noch ist unklar, ob der noch unbekannte Untertyp auch andere Eigenschaften aufweist. Er könnte harmloser oder auch gefährlicher als das ursprüngliche Virus sein. Wie das chinesische Medium "Global Times" berichtet wurden Sequenzierungen nach den Neuinfektionen gemacht und dabei stellte sich heraus, dass es sich um einen anderen Typ Virus handelt, der sich um die Welt verbreitet hat. 

Am Samstag war in der chinesischen Hauptstadt bereits den Bewohnern von elf Wohngebieten im südlichen Bezirk Fengtai das Verlassen ihrer Wohnungen untersagt worden, nachdem sich dort das Coronavirus ausgebreitet hatte. Diese Fälle verfolgten die Behörden zu einem Großmarkt für Fleisch, Fisch, Früchte und Gemüse in Fengtai zurück, der ebenfalls geschlossen wurde. Von den Maßnahmen sind inzwischen tausende Einwohner der Hauptstadt betroffen.

Arbeiter der Märkte auf das neuartige Coronavirus getestet

Die Stadt begann unterdessen, alle Arbeiter der beiden Märkte, Besucher und Anrainer auf das neuartige Coronavirus zu testen. In der ganzen Stadt wurden neue Test- sowie Quarantänezentren eingerichtet. Gleichzeitig soll in den Wohngebieten wieder bei allen Bewohnern die Temperatur gemessen werden.
 
Beamte des Bezirks Fentai hatten bereits am Wochenende eine Art Kriegszustand gegen das Coronavirus ausgerufen. Der Hauptmanager des dortigen Großmarkts wurde entlassen. Auch zwei ranghohe Bezirksvertreter mussten auf Anordnung der Pekinger Stadtregierung ihren Hut nehmen.
 
Die neuen Infektionsherde in Peking wirken sich inzwischen auch auf die Versorgung der Stadt mit frischen Lebensmitteln aus. In einem Supermarkt im Zentrum waren die Regale mit Früchten komplett leer geräumt - alles Obst aus dem Großmarkt in Fengtai war am Wochenende entfernt worden, den Rest kauften panische Kunden auf.
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