Am Ende der Woche wird man sehen, ob die Zahl der Neuinfektionen durch die Lockerungen steigt.
In Wien steigen die Zahlen weiter
Rückkehr zur Normalität
Bereits heute fällt der Startschuss für den Stufenplan zur Öffnung der Schulen. Als Erstes nehmen heute die rund 100.000 Maturanten und Schüler von Abschlussjahrgängen an den Berufsschulen wieder in ihren Klassen Platz. Die Volksschulen, Neuen Mittelschulen und AHS-Unterstufen folgen am 18. Mai, und am 3. Juni kehren dann die übrigen 300.000 Schüler in die Schulen zurück. Von ganz normalem Schulalltag kann aber wohl kaum die Rede sein.
Ebenfalls am Montag beginnt die erste Teilmobilmachung der Bundesheer-Miliz in der Geschichte des Landes. Einberufen wurden wegen der Coronakrise 13 Jägerkompanien aus allen neun Bundesländern. Die rund 2.300 Männer und Frauen lösen ab Mitte Mai die verlängerten Grundwehrdiener und Berufssoldaten ab, die bis jetzt im Covid-Einsatz standen. Aktuell sind 2.000 Soldaten im Einsatz gegen die Pandemie, weitere 1.000 sind im Assistenzeinsatz an den Grenzen. Sie alle werden ab Mitte Mai von der Miliz abgelöst, die voraussichtlich bis Ende Juli im Einsatz stehen wird. Die Aufgaben der Miliz sind vielfältig und richten sich nach den Anforderungen der Behörden. So unterstützt die Miliz die Polizei beim Assistenzeinsatz bei Grenzkontrollen sowie bei der Grenzraumüberwachung. Zusätzlich werden sie bei den gesundheitsbehördlichen Aufgaben bei den Grenzübergängen eingesetzt. Weiters führen sie im Auftrag der Polizei den Schutz kritischer Infrastruktur durch und lösen unter anderem auch jene Soldaten ab, die derzeit im Rahmen des Assistenzeinsatzes die Botschaften wie beispielsweise in Wien überwachen.
Stufenplan zur Öffnung
Ärzte-Präsident warnt: ''Etappenerfolg nicht wieder zunichtemachen''
Ärztekammer-Chef Thomas Szekeres kritisiert Unvorsichtigkeit beim Shoppen.
ÖSTERREICH: Was haben Sie sich gedacht, als Sie gestern die Bilder von vollen Einkaufszentren und langen Warteschlangen vor Geschäften gesehen haben?
Thomas Szekeres: Solche Bilder hätte ich tatsächlich nicht erwartet. Man muss schon sagen, dass die Menschen beim Shoppen teilweise sehr unvorsichtig agiert haben. Da fehlt es mitunter an Verantwortung.
ÖSTERREICH: Was genau kritisieren Sie?
Szekeres: Die Abstände im Freien wurden oftmals nicht eingehalten, und auch in geschlossenen Räumen ließ die Maskenmoral teilweise zu wünschen übrig.
ÖSTERREICH: Denken Sie, dass die Lockerungen zu früh stattgefunden haben?
Szekeres: Nein, die Lockerungen sind wichtig und notwendig. Mit ist klar, dass es die Menschen wieder ins Freie zieht. Aber es muss klargemacht werden, dass die Abstände eingehalten werden müssen, Atemschutzmasken zu tragen sind und weiterhin auf spezielle Hygienemaßnahmen, wie häufiges Händewaschen, geachtet werden muss.
ÖSTERREICH: Befürchten Sie eine zweite Coronawelle wegen der Unachtsamkeit beim Shoppen?
Szekeres: Das gilt es eben, durch Disziplin zu verhindern. Ein zweiter Lockdown wäre natürlich eine Katastrophe und für viele nur sehr schwer erträglich. Wir alle haben in den letzten Wochen viel erreicht. Wir dürfen uns durch Unachtsamkeit und mangelnde Disziplin diesen Etappenerfolg jedoch nicht wieder zunichtemachen.