Coronavirus

Darum erkranken Männer schwerer am Coronavirus

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Bereits zu Beginn der Corona-Pandemie zeigte sich, dass Männer im Durchschnitt schwerer erkranken als Frauen.

Die Fachwelt rätselt seit Beginn der Corona-Pandemie, warum Männer augenscheinlich schwerer an Covid-19 erkranken als Frauen – und auch häufiger nach einer Virusinfektion sterben. Dafür gab es rasch Hinweise auf Basis chinesischer Patientendaten. Der Trend setzte sich auch in anderen Ländern fort, darunter Österreich. Hierzulande starben laut Gesundheitsbehörde bisher 733 Menschen am Coronavirus – darunter 57 Prozent Männer und 43 Prozent Frauen. Und das, obwohl beide Geschlechter sich in etwa gleich oft mit dem Virus infizieren. 

Nun veröffentlichten US-Forscher ihre Ergebnisse zur Immunreaktion mit dem Virus bei Männern und Frauen im Fachblatt "Nature". Sie liefern Hinweise dafür, dass eine unterschiedliche Immunantwort von Männern und Frauen eine Rolle bei den beobachteten Unterschieden spielen könnte. 

Immunreaktion von Männern schwächer

Frauen produzieren laut Untersuchung signifikant mehr sogenannter spezialisierter T-Zellen. T-Zellen sind neben Antikörpern eine wichtige Säule des menschlichen Immunsystems. Sie können körperfremde Strukturen erkennen und bekämpfen. So gibt es beispielsweise T-Zellen, die von Viren befallene körpereigene Zellen abtöten. Andere aktivieren sogenannte B-Zellen, die daraufhin Antikörper bilden.

Die Mobilisierung dieser Abwehrtruppe fällt bei den Männern allerdings grundsätzlich schwächer aus. Schwache T-Zellen standen bei ihnen auch im Zusammenhang mit schwereren Krankheitsverläufen. Auch nahm die Aktivierung der Abwehrzellen mit dem Alter ab. Frauen hatten dagegen selbst bis ins hohe Alter von 90 Jahren eine "ziemlich gute, anständige Immunantwort", so Immunologin Iwasaki.
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